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Lot 2053

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Die grosse Judenbraut - The Great Jewish Bride1635Radierung, mit dem Stichel und der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten mit Teilen des Wasserzeichens "Bekrönte Strassburger Lilie", sehr ähnlich Hinterding, Vol. III, pp. 388, 389 und 390, dort alle datiert mit "ca. 1631 bis 1634"22,1x17,1 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 154/VWhite/Boon 340/VProvenienzPrivatsammlung ItalienAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2012, Los 70Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichneter Frühdruck, in sehr guter Erhaltung, mit etwas Papierrand um die Plattenkante. Eckchen unten rechts hinterlegtErläuterungenDas sehr schöne Portrait aus dem Jahre 1635, ein Jahr nach der Heirat mit Saskia van Uylenburgh in Amsterdam geschaffen, konnte bis heute nicht genau bestimmt werden. Alter Tradition nach soll es sich um die Tochter von Ephraim Bonus handeln, dem Amsterdamer Arzt, den Rembrandt 1647 portraitiert hat. Landsberger in "Rembrandt, the Jews and the Bible", Philadelphia 1946, weist darauf hin, dass eine jüdische Braut ihren Bräutigam mit fallendem Haar und der Ketubah in der Hand erwarte. Rembrandt-Kenner wie Valentiner, Weisbach und Benesch glaubten Minerva bzw. eine Sibylle erkennen zu können. Frühere Autoren glaubten an ein Portrait von Saskia, auch ein Portrait von Rembrandts Schwester wurde in Erwägung gezogen. Das Blatt war sicherlich lange in Rembrandts "Graphik-Sortiment", denn, trotz dem Umstand, dass die Platte früh verloren ging, sind Drucke nicht von grosser Seltenheit; es muss zu Rembrandts Lebzeiten recht beliebt gewesen sein. Bei Nowell-Usticke wird es mit "C 1" aufgeführt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2021

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Maria mit dem Kind an der Mauer - The Virgin and the Child Seated by the Wall1514Kupferstich auf Bütten15,3x10,6 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 73Meder 36/I/b (v. c/II)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichneter Druck in tadelloser Erhaltung. Mit ca. 2 mm Papierrand um die PlattenkanteErläuterungenDas höchst subtil ausgearbeitete Blatt entstand im gleichen Jahr wie Dürers „Melencolia I“ und weist zahlreiche überraschende Affinitäten mit Dürers Meisterstich auf. Schon die kompositionelle Gesamtanlage der nachdenklich auf einer Stufe sitzenden Gewandfigur ist vergleichbar, ebenso deren mit brillanter Subtilität gestochene Draperie. Der Putto auf dem Mühlstein ist hier zum Christuskind mutiert, und selbst Details wie die am Gürtel hängenden Schlüssel samt Geldbeutel finden sich auf beiden Blättern wieder. Gerade letzteres ist auffällig, sind doch Mariendarstellungen sonst kaum mit solch irdischen Accessoires ausgestattet. MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2162

Adriaen van de Velde (1636 Amsterdam 1672)Hirtenpaar mit Kühen und Schafen vor grossem Gebäude auf einem Hügel in ItalienUm 1666Feder in Bister, in grauer Tusche laviert, auf Bütten16x17,2 cm, BlattgrösseSignaturUnten rechts vom Künstler in Feder in Bister monogrammiert und datiert "A. V. 166(?)"ProvenienzPrivatsammlung DeutschlandAuktion Galerie Kornfeld und Klipstein, 14. Juni 1967, Kat. 337Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAm linken Rand alte Restaurierung sowie einige Unebenheiten im Papier. Im Himmel vereinzelt blass fleckig. Insgesamt in schöner ErhaltungErläuterungenAdriaen van de Velde ist der Sohn des Seemalers Willem van de Velde d.Ä. und der jüngere Bruder von Willem van de Velde d.J. Es war ihm nur eine kurze Schaffensperiode von 18 Jahren gegönnt. Seine meist südlichen Landschaften mit Hirten und Vieh in italienischer Umgebung legen einen Aufenthalt in Italien nahe, der urkundlich aber nicht belegt ist.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2153

Cornelis Saftleven (Gorkum 1607 - 1681 Rotterdam)Eleganter junger Mann in ganzer Figur, die linke Hand in die Hüfte gestützt, mit Degen1630Schwarze Kreide, mit dem Pinsel in Weiss leicht gehöht, auf Bütten21,6x13,8 cmSignaturOben rechts in schwarzer Kreide monogrammiert und datiert "C SL / 1630"ProvenienzAuktion Sotheby’s, Amsterdam, 26. November 1984, Dutch and Flemish Drawings, Los 80, reprod. auf UmschlagSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandDas ursprünglich blaue Bütten vorderseitig jetzt hellbräunlich ockerfarben; am unteren Rand mit Papierstreifen alt hinterlegtErläuterungenMit einem Datum von 1630 steht diese für Cornelis Saftleven sehr typische Zeichnung eines elegant gekleideten jungen Mannes am Anfang einer reichen Folge datierter Personenstudien in schwarzer Kreide, oft auch wie hier auf getöntem Papier angelegt. Hierbei überwiegen männliche Modelle und nur in den seltensten Fällen stellt der Künstler mehr als eine Person dar. Die in aller Regel vorhandenen Monogramme und Datierungen deuten darauf hin, dass der Künstler damit wohl kaum die Anlage einer Studiensammlung für den Studiogebrauch intendierte, sondern dass es sich wohl von Anfang an um Sammlerstücke handelte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2178

Giovanni Battista Tiepolo (Venedig 1696 - 1770 Madrid)Die Heilige Familie mit zwei EngelnUm 1754-1762Feder in Bister, mit Pinsellavierung über lockerer Kreidevorzeichnung, auf Bütten27,8x19,7 cm, ZeichnungProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAn den Ecken auf einem zweiten Bogen feinen Büttenpapiers aufgelegt. Wunderbar frisch erhaltenErläuterungenAuch wenn sich im Nachlass von Eberhard Kornfeld keine Angaben zur Provenienz dieser Zeichnung finden liessen, kann doch vermutet werden, dass auch sie aus einem der Alben stammte, die entweder vom Künstler selbst oder von seinem Sohn Lorenzo vor der Abreise nach Madrid 1672 zusammengestellt und dem Convento Somasco übergeben wurden (vgl. dazu die Herkunftsgeschichte des folgenden Loses). Dafür sprechen Stil, Thematik und nicht zuletzt auch das Format und die makellos frische Erhaltung dieses wie auch des folgenden Blattes. Bei den umfangreichen Zeichnungskonvoluten handelte es sich um die Summe von fast vier Jahrzehnten zeichnerischer Werkstattpraxis. Die Blätter sind als Variationen des Themas der „Heiligen Familie“ erstaunlich nah miteinander verwandt. Zweifelsohne geht es dem Künstler hier nicht mehr um Beobachtung von Modellen, sondern um das Ausreizen der Möglichkeiten, mit denen eine bestimmte Figurenkonstellation immer wieder neu erfasst werden kann. In jeder Linie, in jeder präzis und doch flüssig gesetzten Lavierung manifestiert sich Tiepolos zeichnerisches Genie, dass schon seine Zeitgenossen in Erstaunen versetzte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 21:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2165

Willem van de Velde d.J. (Leiden 1633 - 1707 London)Grosses englisches Kriegsschiff, mit Kanonen auf drei Etagen, begleitet von einem kleineren KriegsschiffUm 1685Schwarze Kreide, mit dem Pinsel in Tusche laviert, auf Bütten29,7x42,4 cm, ZeichnungWerkverzeichnisMichael Robinson bestätigt die Echtheit aufgrund einer Abbildung und schlägt eine Datierung von ca. 1685 vorProvenienzSlg. Thomas Coke, 1st Earl of Leicester (1697–1759), Holkham Hall, Norfolk, EnglandIn Familienbesitz bis zurAuktion Christie’s, London, 2. Juli 1991, Old Master Drawings from Holkham, Los 66Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturArthur E. Popham/Christopher Lloyd, Old Master Drawings at Holkham Hall, Chicago 1986, Nr. 320ZustandEin schmaler Streifen am linken Rand wurde bereits vom Künstler ergänzt; die Zeichnung hat sich auf der Originalmontage der Zeichnungssammlung in Holkham Hall erhalten; die rückseitige Bezeichnung "Van der Velt" in der Hand von William Kent. Das Albumblatt in den Rändern schwach stockfleckig, insgesamt aber schön in seiner UnberührtheitErläuterungenWie schon sein Vater, war auch der jüngere Willem ein "Schiffszeichner" – eine zeitgenössische Bezeichnung, die nicht wörtlich zu nehmen ist und auch die malerische Tätigkeit miteinbezieht. Im Winter 1672/1673 wanderten die Van de Veldes samt ihrer Familien nach England aus. Das vorangegangene Jahr wird in der niederländischen Geschichte als "Rampjaar" ("Katastrophenjahr") bezeichnet. In diesem Jahr erklärten England, Frankreich, Köln und Münster der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande den Krieg. Die bis zum Ende des Jahrzehnts anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen werden gemeinhin als der Beginn des Niedergangs des niederländischen Goldenen Zeitalters gesehen.Zum Glück für die Künstler bestand auch in England ein reges Interesse an Marinestücken. Ab 1674 erhielten Vater und Sohn vom englischen König einen jährlichen Sold von 100 Pfund für Gemälde, Zeichnungen und Skizzen von Seeschlachten. Auch andere Adlige meldeten Interesse an ihrem Werk an. Es war ihnen auch erlaubt, einige Räume im Queen’s House zu nutzen, dem königlichen "House of Delights", in dem eine Reihe von Künstlern und Handwerkern ihre Ateliers hatten. Als Hofmaler waren die Van de Veldes bei jeder maritimen Aktivität des Hofes anwesend und ihre Privilegien wurden auch unter späteren Königen – und für den jüngeren Willem auch noch nach dem Tod des Vaters im Jahr 1693 – aufrechterhalten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2054

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Alter Mann mit gespaltener Pelzmütze - Old Man with a Divided Fur Cap1640Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet, auf festem Bütten15,2x13,9 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 182/I (v. II)White/Boon 265/I (v. II)ProvenienzPrivatsammlung IsraelAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 14. Juni 2019, Los 102Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichneter Druck in sehr guter Erhaltung, die Plattenkante umlaufend sichtbar. Als I. Zustand gedruckt zu Rembrandts LebzeitenErläuterungenFür Rembrandt hatten "Tronjes", was die Gattung der Studienköpfe bezeichnet, eine grosse Bedeutung. Sie wirken wie Charakterstudien nach dem Leben, obwohl es sich um reine Erfindungen handelt. Für den Künstler war es wichtig, markante Gesichter oder besondere Kleidung wie die gespaltene Pelzmütze des Bärtigen wiederzugeben, vgl. auch nachfolgendes Los 2055.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2083

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Jan Lutma, Goldschmied in Amsterdam - Jan Lutma, Goldsmith1656Radierung und Kaltnadel auf Bütten19,8x15,1 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 293/I (v. V)White/Boon 276/I (v. III)ProvenienzSlg. George Hibbert (1757-1837), London, Lugt 2849Slg. Robert Stayner Holford (1808-1892), London und Westonbirt, Lugt 2243. Seine Sammlung versteigert beiAuktion Christie's, Manson and Woods, London, 11. Juli 1893, Los 498Auktion Kornfeld, Bern, 19. Juni 2015, Los 106Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichnet erhalten mit der umlaufend sichtbaren Plattenkante, seitlich und unten mit RändchenErläuterungenEinwandfrei ein früher Druck, zudem mit Hibbert aus einer der prominentesten Rembrandt-Sammlungen stammend. Dennoch fehlt jeglicher Grat und es ist zu vermuten, dass es sich bei dem Blatt um einen "Makulatur-Druck" handelt. Um Verklebungen von alten Tintenresten bei der vor jedem Abdruck neu einzufärbenden Druckplatte zu vermeiden, wurde sie gelegentlich ohne Neueinfärbung ein zweites oder drittes Mal durch die Presse gezogen, was immer wieder zu noch recht ansehnlichen Resultaten führte. Stets auch auf den Absatz bedacht, wurden solche erfolgreichen Makulatur-Drucke von Rembrandt offenbar aufbewahrt und gelangten auf diese Weise selbst in so qualitätsbewusste Sammlungen wie die von George Hibbert.Jan Lutma, geboren 1584 in Groningen, gestorben im gleichen Jahr wie Rembrandt 1669, war einer der berühmtesten Goldschmiede in Amsterdam. Rembrandt zeigt den im Jahre 1656 bereits 72-jährigen Lutma in einem mit Leder bezogenen Lehnstuhl, der sicherlich zum Inventar des Ateliers gehörte und auf den er auch andere Porträtierte dieser Zeitspanne setzte, z. B. "Der alte Haaringh", entstanden um 1655, und "Arnold Tholinx", um 1656.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2105

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Caridad de una muger - Die christliche Liebe eines Weibes - A Woman's CharityBlatt 49 der Folge "Los Desastres de la Guerra"Winter 1811 - Sommer 1812Strichätzung mit direkt ätzendem Lavis, mit Stichel und Polierstahl überarbeitet, auf Bütten19,3x25,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 169/I/2 (v. III/7)ProvenienzSlg. Infante don Sebastián Gabriel de Borbón y BraganzaSlg. Georges Provôt, Paris, dessen Sammlung versteigert beiAuktion Hôtel Drouot, Paris, 10. April 1935, Catalogue des eaux-fortes et des lithographies originales dessinées et gravées par Goya, composant la collection de Monsieur P. G. [Georges Provôt], Los 71Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 7Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 10Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 184Zürich 2011, Graphische Sammlung der ETH, Francisco de Goya, Augenzeuge und VisionärZustandSuperber Probedruck mit reichem Ton und WischspurenErläuterungenGoya zeigt eine Frau, die während des Hungerjahres 1811/1812 in Madrid Hilfe an Bedürftige spendete. Bis anhin sind zwei derartige Exemplare bekannt.Von diesem Blatt führt Harris insgesamt nur 4 zu Lebzeiten Goyas entstandene Probedrucke an (dieser eingeschlossen). Der Zustand I/1 ist lediglich interpoliert, da kein Exemplar vor der Aquatinta nachgewiesen werden konnte. Unseres ist eines von 2 Exemplaren des Zustandes I/2. Die beiden des Zustandes I/3 haben bereits zwei Nummern und zeigen einen umlaufenden Rand ohne Aquatinta.KonvolutDabei: Caridad de una muger. Blatt 49 der Folge "Los Desastres de la Guerra". 24,4x33,2 cm, Blattgrösse. Harris 169/III/1 (v. 7)Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2069

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Der heilige Hieronymus bei dem Weidenstumpf – Saint Jerome Beside a Pollard Willow1648Radierung mit Kaltnadel auf Bütten, ohne Wasserzeichen18,5x13,6 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 244/IV (v. IV)White/Boon 103/II (v. II)ProvenienzSlg. René Ledoux-Lebard (1879–1948), Paris, Lugt 1739Auktion Christie’s, London, 5. Dezember 2006, "Rembrandt+400", Los 214Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGanz ausgezeichneter Druck des gesuchten Blattes (dieses Exemplar bei Hinterding/Rutgers erwähnt). Der Grat im Vordergrund unten und im Blattwerk des Astes zum rechten Rand hin noch deutlich druckend. Mit schönem Plattenton. Die Plattenkante umlaufend sichtbar, oben und unten mit kleinem Rändchen. Kleine Reparatur in der linken oberen Blattecke (die Darstellung nur berührend) sowie kleine Bereibungen der Blattoberfläche (ebenfalls nur ausserhalb der Darstellung) in den übrigen Ecken. Sonst in sehr schönem GesamtzustandErläuterungenRembrandt widmete sich in seinem graphischen Schaffen nur selten Heiligen der katholischen Kirche. Den hl. Hieronymus jedoch gab er siebenmal in Radierungen wieder, offenbar faszinierte ihn die Verbindung von Gelehrsamkeit und Askese (Holm Bevers). Die radierte Wiedergabe eines knorrigen Weidenbaumes erweiterte Rembrandt mit der kalten Nadel um die Darstellung des heiligen Eremiten, der an seinen Attributen Kardinalshut und Löwe zu erkennen ist. Während der Baumstumpf mit grosser Detailfreude ausgeführt ist, deutete Rembrandt die Felswand des Hintergrundes nur mit wenigen Strichen an. Ein charmantes Element, das die friedvolle Idylle hervorhebt, ist der Vogel auf dem gestutzten linken Ast der Weide.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2012

Lucas Cranach d.Ä. (Kronach 1472 - 1553 Weimar)Das Massenturnier mit Lanzen - Das erste Turnier1506Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen Gegenmarke "CR"26,3x37 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHollstein 116/IIProvenienzSlg. Otto Schäfer (1912-2000), Schweinfurt, Lugt 5881Auktion Galerie Kornfeld, Bern, Schäfer, 25. Juni 1992, Los 46Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGuter und gleichmässiger, aber späterer Druck. In sehr guter Erhaltung mit der meist voll sichtbaren EinfassungslinieErläuterungenDer erste von vier Turnierholzschnitten, die Cranach nach Eintritt in die Dienste des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen in dessen Auftrag schuf. Die anderen drei entstanden 1509. Auch wenn die Hintergrundarchitektur mit dem reich geschmückten Balkon an das Wittenberger Rathaus erinnert, sind Cranachs Holzschnitte weniger exakte Reportagen einer höfischen Festivität als vielmehr repräsentative Bildfindungen, welche die kulturellen Aktivitäten des Hofes – und somit letztlich auch seinen politischen Bedeutungsanspruch – landesweit zu verbreiten suchten.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2025

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Die sieben Posaunenengel - The Seven Angels with the TrumpetsBlatt 6 der "Apokalypse"Um 1496-1497Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Turm mit Krone" (Meder Wasserzeichen 259)45,2x30,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 118Meder 170, lateinische Buchausgabe von 1511ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGuter aber etwas ungleichmässiger Druck. Vereinzelt Altersspuren und im Blattrand etwas fleckig, insgesamt aber noch schön. Mit umlaufendem RandErläuterungenStammt aus dem gleichen Buchzusammenhang wie "Johannes vor Gottvater und den Ältesten" (siehe unser Los 2024). Die Darstellung illustriert das achte Kapitel der "Apokalypse".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz CHF 125.-Europa: CHF 225.-Übrige Länder: CHF 260.-

Lot 2073

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Die Flucht nach Ägypten: Übergang über einen Bach - The Flight into Egypt: Crossing a Brook1654Kupferplatte9,6x14,6 cmWerkverzeichnisVgl. The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 277Vgl. White/Boon 55ProvenienzDie Provenienz des Grossteils der heute noch erhaltenen Druckplatten, von denen sich die allermeisten mittlerweile in öffentlichen Sammlungen befinden, lässt sich folgendermassen zusammenfassen:Dokumentarisch greifbar werden 75 von Rembrandts Druckplatten erstmals in einer Auktion des Nachlasses von Pieter de Haan, einem Amsterdamer Händler, im Jahre 1767. Die meisten davon stammten wohl ursprünglich aus dem Besitz von Clement de Jonghe, einem Freund des Künstlers.56 dieser Platten wurden an dieser Auktion vom Amsterdamer Kunsthändler Pierre Fouquet erworben, der offenbar im Auftrag des französischen Sammlers Claude-Henri Watelet bot. Letzterer besass bei seinem Tod insgesamt sogar 83 Rembrandt-Platten.Watelets Bestand an Rembrandt-Platten wurden auf dessen Nachlassauktion 1786 vom französischen Graphik-Verleger Pierre-François Basan in Paris erworben, der sie erstmals im Jahre 1789 als "Recueil de quatre-vingt-cinq estampes originales... par Rembrandt" publizierte. Weitere Auflagen wurden von ihm und nach seinem Tod von seinem Sohn Henry-Louis Basan bis 1810 publiziert.Anschliessend gingen die Platten in den Besitz von Auguste Jean über, der sie, und nach seinem Tode 1820 seine Witwe, ebenfalls publizierte.Nach 1846 erwarb der Kupferstecher Auguste Bernard die Platten aus dem Nachlass der Witwe Jean. Bernard brachte zwar keine Gesamtauflagen in Form von Alben mehr heraus, zog aber sicherlich weiterhin einzelne Drucke ab. Sein Sohn Michel verkaufte die Platten um 1907 an Victor Alvin-Beaumont.Alvin-Beaumont liess die Platten rahmen. Nach erfolglos gebliebenen Versuchen, sie geschlossen u. a. an das Rijksmuseum in Amsterdam und dem British Museum in London zu vermitteln, verkaufte Alvin-Beaumont sie schliesslich 1938 an den amerikanischen Sammler Robert Lee Humber, der sie als Leihgabe dem North Carolina Museum of Art in Raleigh übergab. Nach dem Tode Humbers im Jahre 1970 gerieten die Platten in Vergessenheit, verblieben aber im Besitz der Erben Humber.Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der amerikanische Graphikhändler Robert M. Light wieder auf sie aufmerksam und erwarb sie gemeinsam mit der Londoner Firma Artemis Fine Arts 1993 von den Erben Humbers. Dies bot Museen und Sammlern in aller Welt die Möglichkeit, ein oder mehrere Exemplare für ihre Sammlungen zu erwerben. So gelang auch diese Platte in die Sammlung von Eberhard W. Kornfeld, Bern.(Geschichte und Verbleib der Platten wurden ausführlich von Erik Hinterding dokumentiert, worauf auch dieser kurze Abriss basiert).LiteraturErik Hinterding, The History of Rembrandt’s Copperplates with a Catalogue of Those that Survive, in: Sonderheft der Zeitschrift "Simiolus", Bd. 22, 1993–94, Heft Nr. 4ErläuterungenEine der letzten Kupferplatten, die sich noch nicht in einer musealen Sammlung befindet und somit von grösstem Seltenheitswert.KonvolutDabei: Ein Nachdruck von Hansjürg BrunnerZus. 1 Platte und 1 DruckMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2140

Nicolaes Maes (Dordrecht 1634 - 1693 Amsterdam)Mutter mit Kind in einer WiegeUm 1655Rohrfeder in Tusche auf Bütten10,5x8 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisWerner Sumowski, Drawings of the Rembrandt School, New York 1984, Bd. 8, , Nr. 1773 ProvenienzSlg. Earl of Dalhousie, Schottland, Lugt 717a, aus dem Album von Zeichnungen von Rembrandt und seiner Schule, verkauft durchColnaghi in London 1922, das Gros davon bis heute in derSlg. Frits Lugt, ParisSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandTadellos in der Erhaltung, rückseitig Fragment einer grösseren Tuschzeichnung (oben rechts ist noch ein Fuss erkennbar)ErläuterungenNicolaes Maes gehörte um 1646 bis um 1653 zum Schüler-Kreis von Rembrandt, dessen Zeichnungsstil er weitgehend übernahm. Das Blatt ist laut Werner Sumowski eine Vorzeichnung für das Gemälde "Mutter an der Wiege" von 1655, ehem. im Besitz des Earl of Northbrook, zuletzt bei Agnew in London. Das Blatt ist ein schönes und höchst charakteristisches Beispiel für die raschen Federzeichnungen von Maes.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2081

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Christus predigend - Christ Preaching ("La petite tombe")1657Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten mit Wasserzeichen "Sieben Provinzen"15,7x20,9 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 298 /I (v. II)White/Boon 67ProvenienzCabinet des estampes du Musée d’art et d’histoire, Genf, mit Doublettenstempel (beide nicht bei Lugt)Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandEin klarer Abdruck auf noch zeitgenössischem Papier, der jedoch keinerlei Grat aufweist. In der Erhaltung sauber und sehr schön, mit umlaufendem, kleinem RändchenErläuterungenBeim vorliegenden, zeitgenössischen Abdruck fehlt der von den Kaltnadelarbeiten hervorgerufene Grat gänzlich. Dennoch handelt es sich keinesfalls um einen auslassenden Spätdruck. Offenbar variierte Rembrandt vielmehr die Einfärbung der Platte und druckte rein gewischte Abzüge, bei denen der Ärmel der Figur vorne links keinerlei Grat und daher einen weissen Ärmel ("witte mouwtje" oder "white sleeve") aufweist. Sie unterscheiden sich markant von denen mit "het zwarte mouwtje". So gelang es dem Künstler, der Vielfältigkeit seines Graphikangebots – unterschiedliche Plattenzustände sowie Drucke auf verschiedensten Materialien (Japan-, Chine- oder Oatmeal-Papier, gelegentlich sogar Pergament) – noch eine weitere Variante hinzuzufügen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2077

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Ecce Homo: Christus dem Volke vorgestellt - Christ Presented to the People: Oblong Plate1655Kaltnadel auf festem Bütten36,2x46,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 290/V (v. VIII) (dieses Blatt erwähnt)White/Boon 76/V (v. VIII)ProvenienzSlg. Richard Temple-Nugent-Brydges-Chandos-Grenville, 1st Duke of Buckingham and Chandos, (1776-1839), Stowe (verso mit Bleistiftnotiz: Aus der Sammlung Buckingham Nr. 381.53, seine Sammlung versteigert beiAuktion Phillips, London, 12. Juni 1834, Teil 2, Los 1620. Für 23 Guineas anHenry Josi (wohl für Joseph Harding)Kunsthalle Hamburg, Lugt 1328 und der Doublettenstempel Lugt 1235[Nicht Teil der Doublettenauktion bei Amsler & Ruthardt, Berlin, 17. April und folgende Tage 1905; laut Lugt fand der Doublettenstempel erst nach 1914 Verwendung]Slg. Dr. Carl Gaa, Mannheim (nicht gestempelt, vgl. Lugt 538a), seine Sammlung versteigert beiAuktion C. G. Boerner, Leipzig, 5.–6. Mai 1926, Los 758; für 11000 Reichsmark anGilhofer and Ranschburg (gegen Colnaghi) fürSlg. Carl and Rose Hirschler, geb. Dreyfus, Haarlem (Lugt 633a)C. G. Boerner, Düsseldorf und New YorkSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandIn makellosem Zustand, mit kleinem Rand. Das Blatt hat sich gänzlich unberührt erhalten, wenn man von dem wohl englischen Sammler (oder dessen Bibliothekar) einmal absieht, der wohl in Ermangelung eines grösseren Albumbogens meinte, den Namen Rembrandts unten gleich direkt auf dem Blatt festhalten zu müssenErläuterungenRembrandt setzte sich in dieser grossen Ecce-homo-Darstellung mit der graphischen Umsetzung des gleichen Themas durch Lucas van Leyden auseinander. In gewisser Weise trat Rembrandt damit in einen Künstlerwettstreit mit seinem wohl bedeutendsten niederländischen Vorläufer. Auch dieses, wie schon die "Drei Kreuze" ausschliesslich in Kaltnadel ausgeführte Blatt ist ein Höhepunkt in der Geschichte der Druckgraphik. Die beiden gleich grossen Werke waren möglicherweise gar als Pendants gedacht und wurden von der Nachwelt sicherlich als solche gesehen und gesammelt.Auf dem Balkon des Statthalterpalastes, der durch zwei allegorische Skulpturen von Justitia und Fortitudo geschmückt wird, zeigt Pontius Pilatus in orientalischer Kleidung den gefesselten Jesus dem Volk. Ungewöhnlich ist, dass Rembrandt in der Mitte hinter den Hauptfiguren vor der tiefschwarzen Öffnung des Balkoneingangs Barnabas zeigt. Die Frau des Statthalters betrachtet aus dem Fenster links das Geschehen.Schon 1926, im Auktionskatalog von C. G. Boerner, wurde zum vorliegenden Exemplar vermerkt: "Das prachtvolle Hauptblatt in einem ausgezeichneten frühen Abdruck […] Mit Plattenton, mit rauhen Plattenrändern […] Von grösster Seltenheit und im Handel kaum noch anzutreffen".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2020

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Willibald Pirckheimer1524Kupferstich auf Bütten18,2x11,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 99Meder 103/I/d/e (v. II/b)ProvenienzSlg. August Sträter (1810-1897), Aachen, Lugt 787Slg. Atherton Curtis (1863-1943), Paris, Lugt 94Slg. Edgar F. Paltzer und Elizabeth Charlotte Paltzer, New York und Basel, Lugt 4262Slg. Edgar H. Paltzer und Gabriele M. Paltzer-Lang, Zürich, Lugt 4264C.G. Boerner, Katalog "Varia & Curiosa II", Düsseldorf und New York, 2000, Nr. 9Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, erworben 2000ZustandGuter und klarer Abdruck. Die Plattenkante umlaufend sichtbarErläuterungenDer Nürnberger Willibald Pirckheimer (1470–1530) war Dürers engster Freund im Kreis der Nürnberger Humanisten. Er wirkte als Jurist und gehörte lange Jahre dem Rat der Stadt an, betätigte sich jedoch auch als Übersetzer sowie als Kunstsammler und Mäzen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2003

Barthel Beham (Nürnberg 1502 - 1540 Bologna)König Ferdinand I.1531Kupferstich auf Bütten mit Wasserzeichen "Kardinalshut mit siebenblättriger Blume", ähnlich Briquet 3411, dort mit "1522" datiert21,5x14 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein 105/II (v. III)Pauli 91/II (v. III)ProvenienzSlg. Brentano-Birckenstock, Wien und Frankfurt am Main, Lugt 345, die Sammlung versteigert beiAuktion F. A. C. Prestel, Frankfurt am Main, ab 16. Mai 1870, Los 88: "Magnifique épreuve, avec une marge de 4 mm"Slg. Freiherr Adalbert von Lanna (1836-1909), Prag, Lugt 2773, seine Sammlung versteigert beiAuktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, 11. Mai 1909, Los 524: "Abdruck von grösster Schönheit und Frische des I. Zustandes [sic !]. Tadellos erhalten und mit Rand. Slg. Brentano"Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 2016, Los 5Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturHans Wolfgang Singer, Sammlung Lanna Prag, Das Kupferstichkabinett, Wissenschaftliches Verzeichnis, Band 1, Prag 1895, Nr. 911ZustandPrachtvoller Frühdruck in einwandfreier Erhaltung, mit umlaufend ca. 4 mm PapierrandErläuterungenDie Vorarbeiten zu diesem Porträt entstanden 1530 in München, als sich Ferdinand I. in Begleitung seines Bruders Kaiser Karl V. auf dem Weg zum Reichstag in Augsburg befand. Ferdinand ist 28 Jahre alt. Wie sein Bruder Karl V. trägt er den Orden des Goldenen Vlieses um den Hals. Ferdinand I. war der jüngere Bruder von Kaiser Karl V. und Enkel von Kaiser Maximilian I. Er wurde 1503 in Spanien geboren und erhielt bei der Erbteilung 1521–1522 als Regent die österreichischen Erblande. 1526 wurde er zum König von Böhmen und Ungarn und 1531, nach dem "Sacco di Roma" von 1527, zum römischen König gewählt. In den habsburgischen Stammlanden und im Reich wirkte er als Stellvertreter seines Bruders und suchte nach der erfolgreichen Reformationsbewegung in Deutschland und zahlreichen Religionskriegen einen Ausgleich mit den Protestanten. Im Passauer Vertrag von 1552 und auf dem Reichstag in Augsburg von 1555 willigte er in den Religionsfrieden ein. Nach der Abdankung seines Bruders 1556 wurde er von 1556 bis 1564 römisch-deutscher Kaiser.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2080

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Christus predigend - Christ Preaching ("La petite tombe")1657Radierung und Kaltnadel auf japanischem Gampipapier16,9x21,9 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 298/I (v. II)White/Boon 67ProvenienzSlg. Robert Stayner Holford (1808-1892), London und Westonbirt, Lugt 2243Slg. Valentin Weisbach (1843-1899), Berlin, Lugt 2539bSlg. Werner Weisbach (1873-1953), Berlin und Basel, Lugt 2659aAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 11. März 1954, Los 216Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandMit reichem Grat druckender Abzug von unübertrefflicher Schönheit. Abgesehen von einer kleinen Bereibung oben rechts der Mitte sowie einem winzigen, aber von vorne nicht erkennbaren Löchlein oben links hat das goldtonige Blatt seine unverpresste Oberflächenqualität bewahrt und ist insgesamt von bestechend schöner ErhaltungErläuterungenDas offenbarte Wort ist zentral für das Selbstverständnis des Christentums. Somit kommt auch der Predigt Jesu eine besonders herausgehobene Stellung innerhalb der heilsgeschichtlichen Bildtradition zu. Rembrandt hatte sie bereits acht Jahre zuvor zum Thema eines seiner berühmtesten graphischen Werke, des sog. "Hundertguldenblattes" gemacht, dessen komplexe Kombination der graphischen Techniken Radierung, Kaltnadel und Kupferstich nur sehr wenige Abdrucke von höchster Qualität zuliess. Als er dann mit dem "Ecce Homo" und den sog. "Drei Kreuzen" ähnlich wichtige heilsgeschichtliche Momente aufgriff, führte er diese trotz der monumentalen Formate als reine Radierungen mit der Kaltnadel überarbeitet aus, was erneut nur eine verhältnismässig kleine Auflage erlaubte. Etwa zeitgleich mit diesen entstand als letzte vielfigurige Graphik diese Darstellung des Predigenden. Auf kleinem Format gelingt es Rembrandt, ein Fülle von Personen um Jesus herum zu versammeln, der diese direkt anspricht und sich durch seine frontale Position und den offenen Raum vor ihm auch an uns als Betrachter zu wenden scheint. Nur ein Kind liegt abgewandt vom Geschehen auf dem Boden und zeichnet gedankenverloren in den Sand – ganz so, als wolle der Künstler hier auf seine eigene Rolle als unbeteiligter Beobachter anspielen.Im Nachlassinventar von Clement de Jonghe, der viele von Rembrandts Druckplatten besass und auch wieder auflegte, wird die Platte als "het Latombisch printje" aufgeführt, was Edmé-François Gersaint dazu verleitete, dem Blatt in seinem 1751 publizierten Werkverzeichnis von den Graphiken Rembrandts den irreführenden Titel "La petite tombe" zu geben, obwohl hier durchaus kein "kleines Grab" dargestellt ist. Man vermutet heute, dass die Archivnotiz sich auf Nicolaes oder Pieter de la Tombe bezieht, die die Graphik in Auftrag gegeben haben könnten. Die Druckplatte erlaubte offenbar eine beachtliche Auflagenhöhe – auch in unserer Auktion kommen nicht weniger als drei (!) verschiedene Abzüge zum Ausruf. Die unterschiedliche Intensität der durch die Kaltnadelpartien hervorgerufenen Gratwirkung erlaubt Rembrandt jedoch eine qualitative Differenzierung. Der Grat des hier angebotenen Exemplars ist derart reich, dass es zu den wohl allerfrühesten Drucken überhaupt gezählt werden muss. Gesteigert wird seine Exklusivität noch durch das warmtonige Gampi-Papier, das überhaupt erst in den 1650er Jahren, also im Jahrzehnt der Entstehung des "Petite tombe" von der Niederländischen Ostindien-Kompanie aus Japan eingeführt wurde, was diesen Abdruck zweifelsohne schon zu Rembrandts Lebzeiten zu einer geradezu unerhörten Kostbarkeit gemacht haben muss.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2027

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Die Schaustellung Christi - Ecce HomoBlatt 6 der Folge "Die grosse Passion". FrühdruckUm 1498Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Grosser Reichsapfel" (Meder Wasserzeichen 53)38,9x28,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 159Meder 118, vor dem TextProvenienzSlg. Joseph Daniel Böhm (1794-1865), Wien, Lugt 271Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSehr präzise und klar druckender Abzug aus der von Dürer unabhängig von der Textauflage von 1511 gedruckten Auflage ohne rückseitigen Text. Horizontale und vertikale Falten von vorne kaum sichtbar, in sehr guter Erhaltung, die Einfassungsline umlaufend sichtbarErläuterungenFür die Drucke vor der Textauflage verwendete Dürer deutlich feinere Papiere, welche viel klarerzeichnende Abzüge ermöglichten. Die hier vorkommenden Wasserzeichen sind entweder «Grosser Reichsapfel» (Meder Wasserzeichen 53) und «Ochsenkopf mit Schlangenstab» (Meder Wasserzeichen 81) für die noch vor der Italienreise entstandenen Blätter (hier die Lose 2027 und 2028) oder «Kleiner Reichsapfel» (Meder Wasserzeichen 56) und «Namen Mariä» (Meder Wasserzeichen 316) für die fünf späteren Blätter, die um oder kurz vor 1510 entstanden (hier die Lose 2026 und 2029).MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 140.-Europa: CHF 250.-Übrige Länder: CHF 300.-

Lot 2098

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)La filiacion - Die Kindschaft - The FiliationBlatt 57 der Folge "Los Caprichos"1797-1798Strichätzung und Aquatinta auf Bütten30,3x19,5 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 92/I/2 (v. III/12)ProvenienzSlg. Ramón Menéndez Pidal (1869–1968), MadridSlg. José Sánchez Gerona (1874–1937), Madrid, [Gerona, Direktor der Calcografia Nacional, hatte die Probedrucke der Sammlung Pidal en bloc erworben]Slg. Otto Gerstenberg (1848-1935), Berlin, Lugt 2785Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum / Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, Kat. Nr. 4Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 5Genf 1993, Musée d’art et d’histoire, Cabinet des estampes, Goya – Rembrandt, La mémoire de l’œilBern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 88Zürich 2011, Graphische Sammlung der ETH, Francisco de Goya, Augenzeuge und VisionärZustandProbedruck vor der Nummerierung und der Bildunterschrift. Die Nummerierung wohl vom Künstler selbst eigenhändig hinzugefügt. In tadelloser Erhaltung mit umlaufendem Rand. Unten noch der Büttenrand. In diesem Zustand in nur einem weiteren Exemplar (National Gallery, Washington) bekanntErläuterungenDie Kritik Goyas richtet sich gegen Zweckehen auf falscher Grundlage. Zu der Graphik notierte Ayala: "Man betört den Bräutigam mit dem gekauften Adelsbrief von Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern. Und wer ist sie? Später wird er es sehen!" Die Braut trägt eine Fuchs- oder Hundemaske und täuscht so den Bräutigam, dessen Kopf in ihrem Schoss ruht. Er wird aber nicht nur hinsichtlich der Abstammung von seiner Braut betrogen, ihre beiden Hände verdecken die Hörner, die sie ihm bereits aufgesetzt hat.KonvolutDabei: La filiacion. Blatt 57 der Folge "Los Caprichos". 1797-1798, 1. Ausgabe von 1799. Strichätzung und Aquatinta auf Bütten. 31,7x22,2 cm, Blattgrösse. Harris 92/III/1 (v. 12)Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2142

Pieter Molijn (London 1595 - 1661 Haarlem)Sänger mit dem Dreikönigsstern in einer Gasse in Amsterdam, umgeben von zahlreichen Personen und Kindern, nächtliche SzeneUm 1625Feder in Bister, mit dem Pinsel in Bister laviert, auf festem Bütten11,8x18,3 cmWerkverzeichnisHans-Ulrich Beck, Pieter Molyn, Katalog der Handzeichnungen, Doornspijk 1998, Nr. 4ProvenienzSlg. Graf Moriz von Fries (1777-1826), Wien, Lugt 2903Slg. Maurice Delacre (1862-1938), GentSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 52ZustandFarbfrisch in der Erhaltung, mit EinfassungslinieErläuterungenDas frühe Blatt des Künstlers gehört zu der Gruppe von Darstellungen zeitgenössischer Gebräuche, nach denen Jan van de Velde populäre Stiche anfertigte (vgl. dessen "Dreikönigsabend", Hollstein 149, und den "Fastnachtsumzug", Hollstein 150).KonvolutDabei: Ein sehr schöner Druck von "Dreikönigsabend", mit der Adresse von Visser, liegt bei. Dieses Blatt war dann auch die Ausgangsbasis für Rembrandts Interpretation des Themas in seiner Radierung "Stern der Könige", vgl. unser Los 2078. - Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2010

Antonio Canale, genannt Canaletto (1696 Venedig 1768)Vedute, altre prese da i luoghi altre ideate da Antonio Canal e da esso intagliate poste in prospetiva umiliate all'Ill.mo Signor Giuseppe Smith Console di S. M. Britanica appresso la Ser.ma Repubblica di Venezia. In segno di stima ed ossequioFolge von Titelblatt und 30 Radierungen auf 18 Blatt, in Einzelblättern1735-1744, ediert (nach Montecuccoli) 1752-1759RadierungenJe ca. 43x56,5 cm, BlattgrösseSignaturDie Folge enthält:1. Titelblatt. VEDUTE / Altre prese da i Luoghi altre ideate / DA / ANTONIO CANAL /e da esso intagliate poste in prospetiva / umiliate / All'Ill.mo Signor / GIUSEPPE SMITH / console di S. M. Britanica appresso la Ser.ma / Repubblica di Venezia. / In segno di stima ed ossequio. Montecuccoli 1/I (v. IV). Bromberg 1/II. Sehr schöner Frühdruck. Epidermis leicht verschmutzt.2. La torre di Malghera. Montecuccoli 2/I (v. IV). Bromberg 2/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den kleinen Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Dargestellt ist der Befestigungsturm, den die Venezianer im 15. Jahrhundert als Vorposten in Malghera errichteten. Links davon die kleinen Häuser der Besatzung, die im 18. Jahrhundert von Fischern bewohnt waren.3. Mestre. Montecuccoli 3/I (v. III) Bromberg 3/I (v. II). Sehr schöner Frühdruck. Dargestellt ist die Landungsstelle "Canale delle Barche" in Mestre, der Stadt auf dem Festland gegenüber Venedig, wo die Boote des Pendelverkehrs mit Venedig anlegten.4. Al Dolo. Montecuccoli 4/I (v. IV) Bromberg 4/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den kleinen Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Dargestellt ist Dolo am Fluss Brenta, auf halbem Weg zwischen Padua und Venedig. Rechts die Kirche von San Rocco und links die Villa Zanon-Bon, gebaut von Palladio.5. Alle porte del Dolo. Montecuccoli 5/I (v. IV). Bromberg 5/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Dargestellt ist Dolo am Fluss Brenta, auf halbem Weg zwischen Padua und Venedig, eine wichtige Station auf der oft benutzten Reiseroute. Im Vordergrund ein "Burchiello", der eben die Schleuse von Dolo verlässt. Im Hintergrund der Campanile von San Rocco in Dolo.6. Le porte del Dolo. Montecuccoli 6/I (v. IV). Bromberg 6/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Dargestellt ist die Schleuse von Dolo am Fluss Brenta, auf halbem Weg zwischen Padua und Venedig, wichtige Station auf der oft benutzten Reiseroute. Ein "Burchiello", ein Passagierschiff, befindet sich in der Schleuse. Im Vordergrund Stände von fliegenden Händlern für die wartenden Reisenden.7. S. Giustina in Prato della Valle a Padova. Montecuccoli 7/I (v. IV). Bromberg 7/I (v. II). Sehr schöner Frühdruck. Linker Teil des Panoramas der grossen Ansicht des "Prato della Valle" (heute Piazza Vittorio Emanuele II) in Padua. Die Kirche links ist eine Ansicht der Basilika Santa Giustina, daneben erkennt man die Scuola delle Comari. Vergleiche das folgende Blatt.8. Prato della Valle a Padova. Montecuccoli 8/I (v. III). Bromberg 8/I (v. II). Sehr schöner Frühdruck. Rechter Teil des Panoramas der grossen Ansicht des "Prato della Valle" (heute Piazza Vittorio Emanuele II) in Padua. Die Kirche ist die Chiesa della Misericordia, rechts ist der Palazzo Verson und ganz rechts das Colleggio Universitario. Vergleiche das vorangehende Blatt.9. Veduta di un villaggio sulla riva del fiume Brenta. Montecuccoli 9/I (v. III). Bromberg 9/I (v. II). Sehr schöner Frühdruck. Die Ansicht einer an einem Fluss gelegenen Stadt konnte bis heute nicht genau identifiziert werden. Dass es sich um einen Fluss und nicht um ein stehendes Gewässer handelt, ist durch das Mühlrad in der Mitte der Darstellung belegt. Es muss sich um eine kleine Stadt am Fluss Brenta in Richtung Padua handeln.10. Il portico con la lanterna. Montecuccoli 10/I (v. III). Bromberg 10/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den kleinen Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Eine Phantasielandschaft, mit Teilen von Häusern aus Venedig und Ausblick auf die mit Schiffen belebte Lagune, rechts ergänzt mit einem römischen Tempel und einem Triumphbogen.11. Veduta fantastica di Padova. Montecuccoli 11/I (v. III). Bromberg 11/II (v. III). Sehr schöner Frühdruck, mit den kleinen Korrekturen gegenüber dem Probedruck. Alter Tradition nach eine imaginäre Ansicht von Padua. Die einzelnen Gebäude und Kirchen lassen sich nicht identifizieren, auch nicht das Stadttor an der am Wasser gelegenen Stadtmauer, in das die offene Landstrasse vorne links führt.12. Veduta fantastica di Venezia: La casa con la data MDCCXLI. - La casa con il peristilio. Montecuccoli 12 und 13. Bromberg 13 und 14/II. Zwei Darstellungen auf einem Blatt, nach der Teilung der Platte. Sehr schöne Frühdrucke. Die Ansichten enthalten Elemente einer Stadtansicht von Venedig, ohne dass ein bestimmter Standort festgelegt werden kann. Die Platte war ursprünglich ein Stück, wurde aber sehr früh und vor den Auflagen der Folge vom Künstler getrennt. Das Datum "1741" links auf dem Haus ist sicherlich das Datum der Entstehung der Platte.13. La tomba del vescovo e la statua della Madonna. - Il carro che passa sul ponte. - Paesaggio con un piccolo monumento. Montecuccoli 30/I (v. II), 31 und 29. Bromberg 15, 32/II und 33/II. Drei Darstellungen auf einem Blatt, nach der Teilung der Platten. Sehr schöne Frühdrucke. Die erste Darstellung: Die Platte ist der linke Teil der folgenden Nummer. Die Platte ist sehr früh und vor den Auflagen der Folge vom Künstler auseinander geschnitten und nur getrennt gedruckt worden. Die zweite und dritte Darstellung waren ursprünglich auch zusammen auf einer Platte, wurden vom Künstler selbst sehr früh und vor den Auflagen der Folge auseinander geschnitten und nur getrennt gedruckt.14. Veduta con la tomba del vescovo. Montecuccoli 14. Bromberg 16/II. Sehr schöner Frühdruck. Die Platte ist der rechte Teil der ersten Darstellung der vorangehenden Nummer. Die Platte ist sehr früh und vor den Auflagen der Folge vom Künstler auseinander geschnitten und nur getrennt gedruckt worden. Die Ansicht konnte bis anhin nicht identifiziert werden.15. La Libreria. - La pietra del bando. - Il mercato sul molo. - Le prigioni. Montecuccoli 15, 16, 28, 18, jeweils I (v. II). Bromberg 18/II (v. III), 19/II (v. III), 20/III (v. IV) und 21/II (v. III). Vier Darstellungen auf einem Blatt. Sehr schöne Frühdrucke. Dargestellt sind wichtige Gebäude an der Piazza San Marco und an der Riva degli Schiavoni und eine Marktszene mit Blick auf San Giorgio.WerkverzeichnisFederico Montecuccoli degli Erri, Canaletto Incisore, Venedig 2002, 1-31, immer 1. Ausgabe und I. Zustand (die Probedrucke werden nicht als "Zustand" bezeichnet)Ruth Bromberg, Canaletto Etchings, Nrn. 1-11, 13-16, 18-33, meist im II. Zustand, ausser die Nrn. 3, 7, 8, 9, 25 und 30, im I. Zustand, und die Nrn. 20, 26 und 27, alle im III. Zustand. Alle Blätter vor den NummernProvenienzPrivatsammlung SchweizAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 22. Juni 1994, Los 43Galerie Kornfeld, BernAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 19. Juni 2015, Los 20Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandDie Blätter teilweise mit Spuren von alten Scharnieren. "Le porte del Dolo" im Unterrand mit hinterlegtem Einriss. Die Mitte der Blätter teilweise mit leichten Hängefalten. Die Bogen links mit Spuren einer alten Heftung. Zwei Blätter am Rand mit minimalem Papierverlust. Titelblatt leicht verschmutzt, mit HängefalteMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:05 h (MEST)

Lot 2008

Hans Burgkmair d.Ä. (1473 Augsburg 1531)Wie der junge weisse König das Aufstellen einer geschlossenen Wagenburg erlernteBlatt 52 der Folge "Weisskunig"Ab 1510Holzschnitt auf festem Bütten21,7x19,6 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHollstein 452Tilman Falk, Hans Burgkmair, Das graphische Werk, Ausstellungskatalog Augsburg 1973, Nr. 188Heinrich Theodor Musper, Kaiser Maximilian Weisskunig, Stuttgart 1956, Nr. 52, reprod. in Bd. IIProvenienzAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. September 2021, Los 27Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSehr präziser Probedruck. Die Oberfläche leicht angegraut, sonst gut erhalten mit der sichtbaren Einfassungslinie, nur unten rechts knapp beschnitten. Probedrucke sind sehr seltenErläuterungenIm Rahmen seiner Prachtwerke in Holzschnitt gab Kaiser Maximilian I. auch die "Weisskunig"-Folge in Auftrag, die seine eigene Geschichte und die seiner Vorfahren illustrieren sollte. Den Text schrieb Marx Treitzsauerwein. Der "Weisskunig" war als Ergänzung zum "Theuerdank" gedacht und sollte primär das politische Leben des Kaisers darstellen. Die Personen sind historisch getreu geschildert, Friedrich III. ist der alte, Maximilian I. der junge Weisskunig. Nach Maximilians Tod 1515 blieb die Arbeit als Fragment liegen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden auf Schloss Graz 236 Holzstöcke gefunden und 1775 in Wien erstmals publiziert.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2026

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Das letzte Abendmahl - The Last SupperBlatt 2 der Folge "Die grosse Passion". Frühdruck1510Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Namen Mariä" (Meder Wasserzeichen 316)39,8x28,6 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 155Meder 114, vor dem TextProvenienzNicht identifizierte Sammlerparaphe in FederSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandKlarer Frühdruck. Das Papier jedoch angegraut, so dass der Druck nicht mehr die Brillanz der anderen hier angebotenen Drucke aus der Passion aufweist. Die Einfassungslinie vollumfänglich sichtbarErläuterungenFür die Drucke vor der Textauflage verwendete Dürer deutlich feinere Papiere, welche viel klarerzeichnende Abzüge ermöglichten. Die hier vorkommenden Wasserzeichen sind entweder «Grosser Reichsapfel» (Meder Wasserzeichen 53) und «Ochsenkopf mit Schlangenstab» (Meder Wasserzeichen 81) für die noch vor der Italienreise entstandenen Blätter (hier die Lose 2027 und 2028) oder «Kleiner Reichsapfel» (Meder Wasserzeichen 56) und «Namen Mariä» (Meder Wasserzeichen 316) für die fünf späteren Blätter, die um oder kurz vor 1510 entstanden (hier die Lose 2026 und 2029).MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 140.-Europa: CHF 250.-Übrige Länder: CHF 300.-

Lot 2094

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Franc.co Goya y Lucientes, PintorBlatt 1 der Folge "Los Caprichos"1796-1798, 1. Ausgabe von 1799Radierung und Aquatinta auf Bütten31,5x22,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 36/III/1 (v. 12)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturKonrad Renger/Gerd Unverfehrt, Francisco Goya, Radierungen, Ausstellungkatalog Kunstsammlung Georg-August Universität, Göttingen 1976AusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum / Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, vgl. Kat. Nr. 5Salzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 6aGenf 1993, Musée d’art et d’histoire, Cabinet des estampes, Goya – Rembrandt, La mémoire de l’œilBern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 7ErläuterungenDie erste Graphikfolge Goyas umfasst 80 Aquatintaradierungen, wovon Goya eine Auflage von 275 bis höchstens 300 Exemplaren drucken liess. Die Suite wurde im Februar 1799 erstmals zum Verkauf angeboten, aber wegen ihrer Gesellschaftskritik und der Furcht, deswegen belangt zu werden, rasch wieder zurückgezogen. Hinter dem Titel der Serie, der unbeschwerte und heitere Einfälle, die zwischen Vernunft und Phantasie changieren, verspricht, verbergen sich harsche Stellungnahmen Goyas über seine Gegenwart, die auch in ihren Verklausulierungen deutlich waren. So thematisierte er beispielsweise den Machtmissbrauch von Adel und Klerus und geisselte den Aberglauben und die Probleme, welche Armut befördern. Gleichwohl stellte die satirische Folge kein Hindernis für Karl IV. dar, Goya 1799 zum ersten Hofmaler zu ernennen. Goya übergab 1803 die Druckplatten und 240 Exemplare der Auflage der Verwaltung des Königlichen Haushalts, wofür sein Sohn Francisco Javier eine Leibrente erhielt. Aus dem königlichen Bestand wurden Exemplare verschenkt, aber auch in den Madrider Buchhandel abgegeben.Zu den Blättern haben sich mehrere zeitgenössische Kommentare erhalten, mit deren Hilfe die Blätter interpretiert werden können. Die frühesten, ca. 1799–1803 entstanden, stammen von dem Dramatiker Adelardo López de Ayala und von einem Anonymus, in dem man gerne Goya selbst erkennen wollte. Dieses Manuskript wird Prado-Manuskript genannt. Beide Texte sind mehrfach sogar wortgleich. So ergibt sich, dass die Caprichos die traditionelle und damals vertraute emblematische Bildsprache nutzen, die aus drei für sich allein unverständlichen Teilen besteht: aus Ikon, Lemma und Epigramm. Jedes Capricho besteht demnach aus Ikon (Bild) und aus Lemma (Bildtitel). Die Funktion des erläuternden Epigramms übernehmen die zeitgenössischen Kommentare (Konrad Renger/Gerd Unverfehrt, pag. 22).Goya entschied sich, ein Selbstbildnis an den Beginn seiner Serie zu setzen. Lange hatte er mit dem Gedanken gespielt, das Blatt "El sueno de la razon produce monstruos" (siehe unser Los 2096) an den Anfang zu stellen. Der skeptische, gleichwohl rationale Gesichtsausdruck seines Selbstbildnisses steht im Kontrast zu den vielen phantastischen Darstellungen der Serie. Der Künstler gibt sich im Profil als Büste wieder und bezieht sich damit auf antike Porträts. Sein Zylinderhut, der in jenen Jahren überhaupt erst in Mode kam, weist ihn jedoch als eine Persönlichkeit aus, die ganz in der Gegenwart steht.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2161

Jacob van der Ulft (Gorkum 1627 - 1689 Noordwijk)Italienische Hafenszene nahe einer Flussmündung, links mit beladener Barke vor einem Befestigungsturm1689Feder in Bister, mit dem Pinsel in Bister laviert, auf Bütten10,6x19,7 cm, BlattgrösseSignaturOben rechts in Feder in Bister signiert "Jac. van der Ulft f", links wohl eigenhändig "1689" datiertProvenienzRudolf Lothar Franz Israel Baumfeld (1903-1988), Wien und Los Angeles, Lugt 5909Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandVereinzelt blass fleckig, vor allem zum rechten Rand hin. Insgesamt aber schön und unbehandeltMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2063

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Jan Six1647Radierung, Stichel und kalte Nadel auf Bütten26,3x20,5 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 238/VWhite/Boon 285/IVProvenienzSlg. der Herzöge von Arenberg, Brüssel und Nordkirchen, Lugt 567 (Sammler des Graphikbestandes war primär Herzog Louis-Engelbert d'Arenberg in der Zeitspanne um 1750 bis 1820)Unbekannter ovaler Sammlerstempel, nicht bei LugtSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913b, erworben 2005ZustandNoch guter Druck, in tadelloser ErhaltungErläuterungenDie extrem feine Stichtechnik, mit der Rembrandt hier experimentierte, erlaubte nur ganz wenige Abzüge von wirklich exzellenter Qualität. Das hatte zur Folge, dass noch gute Drucke sehr oft retuschiert wurden. Das hier angebotene Blatt ist daher schon wegen seiner Unberührtheit bemerkenswert.Jan Six (1618–1700) entstammte einer hugenottischen Adelsfamilie, die aus Frankreich Ende des 16. Jahrhunderts nach Amsterdam geflohen war. Als erfolgreicher Unternehmer wurde er Richter und 1691 einer der Amsterdamer Bürgermeister, der sich privat sehr für Dichtung und bildende Kunst interessierte. Six war mit Rembrandt befreundet, der das radierte Portrait in drei Zeichnungen vorbereitete. Er zeigt seinen Freund nicht nur als bedeutende Persönlichkeit in der Hierarchie der Stadt, sondern als Sammler und Intellektuellen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2103

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Por qué? – Warum? - Why?Blatt 32 der Folge "Los Desastres de la Guerra"1812-1814Strichätzung mit direkt ätzendem Lavis, mit Kaltnadel, Stichel und Polierstahl überarbeitet, auf Bütten. Probedruck19,3x25,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 152/I/2 (v. III/7)ProvenienzSlg. Infante don Sebastián Gabriel de Borbón y BraganzaSlg. Georges Provôt, Paris, dessen Sammlung versteigert beiAuktion Hôtel Drouot, Paris, 10. April 1935, Catalogue des eaux-fortes et des lithographies originales dessinées et gravées par Goya, composant la collection de Monsieur P. G. [Georges Provôt], Los 61Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenSalzburg/Winterthur 1984/1985, Rupertinum/Kunstmuseum, Von Goya bis Warhol, Meisterwerke der Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer Schweizer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 8Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 178Zürich 2011, Graphische Sammlung der ETH, Francisco de Goya, Augenzeuge und VisionärZustandSuperber Frühdruck, mit subtilster Differenzierung des Aquatinta-AuftragsErläuterungenVon diesem Blatt führt Harris insgesamt nur 4 zu Lebzeiten Goyas entstandene Probedrucke an (dieser eingeschlossen). Zwei zeigen Zustand I/2 (vor den Nummern; ein Zustand I/1 vor der Aquatinta wird von Harris lediglich interpoliert und ist nicht nachgewiesen), zwei weitere den Zustand I/3 (mit den Nummern; die Aquatinta im umlaufenden Rand entfernt). Harris erwähnt Campbell Dodgsons Vermutung, dass der Aquatinta-Ton in unserem Exemplar aus der Sammlung Provôt laviert ist, weist diese aber – zurecht – zurück.KonvolutDabei: Por qué? Blatt 32 der Folge "Los Desastres de la Guerra". 24,5x33,2 cm, Blattgrösse. Harris 152/III/1/b (v. 7)Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2158

Jacobus Storck (1641 Amsterdam nach 1692)Italienische Hafenlandschaft, links mit Triumphbogen, grossem Palast und Brunnen1680Feder in Bister, mit dem Pinsel in grauer Tusche laviert, auf Bütten14,3x20 cm, ZeichnungSignaturUnten links vom Künstler in Feder in Bister signiert und datiert "J:Storck. 1680"ProvenienzL’Art ancien S.A., Zürich, dort 1961 erworben vonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAuf älterer Albummontage. Schön erhaltenErläuterungenDie Ansicht ist wohl von den italianisierenden Fantasielandschaften seines Bruders Abraham Storck inspiriert.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2112

Jan Asselijn (Diepen 1610 - 1652 Amsterdam)Verfallene Brücke in der Umgebung von Lyon (Chaponost?)Um 1644-45 Pinsel in grauer Tusche, über leichter Graphit-Vorzeichnung auf Bütten mit Wasserzeichen "Traube" (ähnlich Heawood 2100, dort für Paris, 1644 dokumentiert)26,2x37,6 cm, BlattgrösseProvenienzSlg. Christian Hammer (1818–1905), Stockholm, Lugt 1237Slg. Jakob Schröfl (1850–1921), Wien, Lugt 4433Paul Prouté, Dezember 1995 (dort als "attribué à Jan Asselyn" angeboten)Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturLisa Oehler, Rom in der Graphik des 16. bis 18. Jahrhunderts, Berlin 1997, pag. 134f., Anm. 19ZustandVertikale Mittelfalte entlang der alten Trockenfalte des Papierbogens; vereinzelt blass fleckig, insgesamt aber schön und frischErläuterungenJan Asselijn, geboren in Diepen nach 1610, war als "Bentvogel" ab ca. 1638 bis ca. 1644 in Rom. Er hielt sich 1644 bis 1645 in Lyon, 1646 in Paris auf und ist ab 1647 in Amsterdam nachweisbar, bis zu seinem Tode 1652. Das Blatt wurde bislang für eine Darstellung des Ponte Rotto in Rom gehalten. Annemarie Stefes lokalisiert die Szenerie hingegen mit guten Gründen in die Umgebung von Lyon. Dort wurde ein ähnliches Bauwerk aus entgegengesetzter Perspektive von Frederic de Moucheron (1633-1685/86) gezeichnet (Paris, Fondation Custodia, Inv. Nr. 9334, vgl. Stijn Alsteens, Hans Buijs, Paysages de France, Paris 2008, Nr. 87), das als die Brücke von Chaponost bei Lyon identifziert wird. Stefes vermutet, dass es sich um das gleiche Bauwerk handeln könnte, falls Asselijn "sich in der Wiedergabe der räumlichen Situation künstlerische Freiheiten erlaubt haben sollte". Sie schreibt desweiteren: "Ohne figürliches Beiwerk, wird diese Brückenansicht vor Ort entstanden sein. Das Wasserzeichen lässt sich gut mit einem Frankreich-Aufenthalt in Verbindung bringen. Jan Asselijn, dem das Blatt zugeschrieben wird, reiste über Lyon nach Italien und heiratete dort, auf dem Rückweg im Jahre 1644, die Tochter eines flämischen Kaufmanns. [...] Nicht bestätigen lässt sich dagegen der verso notierte Hinweis auf [Guilliam] de Heusch (1612-1692)."Wir danken Frau Dr. Annemarie Stefes für ihre Beurteilung der Zeichnung auf der Grundlage einer Bilddatei.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2177

Giovanni Battista Tiepolo (Venedig 1696 - 1770 Madrid)Die Heilige Familie mit einem Schäfer und einem EngelFeder in Bister, laviert, auf Bütten mit Wasserzeichen "IP mit Kreis und dreiblättriger Blume"30,3x21 cmProvenienzErmitage, St. Petersburg, Lugt 2681a, mit dem Enteignungstempel "OTCHUJD"Auktion C.G. Boerner, 29. April 1931, Los 237Slg. Paul Wallraf (1897-1981), KölnAuktion Drouot, Paris, 4. Dezember 1933, Los 23Slg. Robert von Hirsch, BaselAuktion Sotheby’s, London, 20. Juni 1978, Los 63Auktion Sotheby’s, London, 3. Juli 1996, Los 80Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandBlatt etwas angestaubt und vereinzelt blass stockfleckig. Der Gesamteindruck sehr schönErläuterungenAls das Blatt zuletzt auf dem Markt war, wurde seine Provenienz, wenn auch unter Vorbehalt und als "speculative" bezeichnet, bis auf die Alben zurückgeführt, die Tiepolo vor seiner Abreise 1762 nach Madrid dem Somasco Kloster bei Santa Maria della Salute in Venedig überlassen hatte (siehe hierzu auch unser Los 2179). Definitiv belegbar ist jedoch nur die russische Provenienz, die dann 1931 zum Verkauf des Blattes im Auftrag der Sowjetunion bei C. G. Boerner zur Devisenbeschaffung führte. Stilistisch und motivisch reiht sich die Zeichnung nahtlos in die Reihe der anderen Blätter der sog. Cheney-Alben ein.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2076

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Die Grablegung - The EntombmentUm 1654Radierung, Stichel und Kaltnadel auf Bütten mit Wasserzeichen "Doppeladler mit Baselstab" und Initialen "GB", Hinterding Wasserzeichen pag. 186, wie für Frühdrucke dieses Blattes gewünscht22,1x16,7 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 284White/Boon 86/III (v. IV)ProvenienzSlg. Charles Rogers (1711-1784), London, seine Sammlung versteigert beiAuktion Thomas Philipe, London, 1799, vgl. Lugt 624-626, rückseitig mit InschriftSlg. Bertrand Weber, Menziken, seine Sammlung versteigert beiAuktion Gutekunst und Klipstein, Bern, 27. und 28. November 1947, Los 547Privatsammlung Schweiz, mit Stempel SRS, nicht bei LugtAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 13. Juni 2013, Los 94Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandPrachtvoller, stark toniger Druck, mit herausgewischten Lichtern, in tadelloser Erhaltung, mit mindestens 2 mm Papierrand um die voll sichtbare Plattenkante. In so schöner Druckqualität von grosser SeltenheitErläuterungenJoseph von Arimathäa betrachtet nachdenklich, wie der Leichnam Jesu in das ursprünglich für ihn selbst bestimmte Grab gelegt wird. Das Blatt gehört zu einer Gruppe von Radierungen, die dem Leben Jesu gewidmet sind. Rembrandt experimentierte bei diesem Blatt auffällig mit unterschiedlichen Papieren und der Wirkung unterschiedlich gewischten Plattentons. Im III. Zustand hellte Rembrandt die Komposition etwas auf, so dass beispielsweise die Totenköpfe wieder zu erkennen sind. Der aus der Dunkelheit gleichsam aufscheinende Leichnam Jesu und die sparsam erhellten Figuren um ihn herum machen die Radierung zu einem Meisterblatt des Hell-Dunkel.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2092

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Ein Kavalier hilft einer Dame die Treppe hinauf – Cavalier Helping a Woman to Climb some StepsBlatt 61 des Album FUm 1815-1820Pinselzeichnung in Sepia und dunklem Braun in zwei Tönen auf dünnem Velin mit Wasserzeichen "M" in Kartusche 20,8x14,2 cm, BlattgrösseSignaturOben rechts mit der eigenhändigen Nummer "61", die Nummer "32" wohl von der Hand Javier Goyas, des Sohnes des KünstlersWerkverzeichnisPierre Gassier, The Drawings of Goya, The Complete Albums, London 1973, Nr. 327 (Album F. 61)Pierre Gassier/Juliet Wilson, Vie et œuvre de Francisco Goya, L'œuvre complet illustré, Fribourg 1970, Nr. 1482ProvenienzSlg. Javier Goya y Bayeu (1784–-1854), ab 1828Slg. Mariano Goya y Goicoechea (1806–-1874), ab 1854Federico de Madrazo y Kuntz (1815–-1894) und/oder Román Garreta y Huerta (um 1855–-1860)Slg. Paul Lebas, Paris, vor 1877Auktion Hôtel Drouot, Paris, Vente anonyme P. L., 3. April 1877, Los 48, anFéral, ParisSlg. Alfred Stroelin (1871–-1954), Paris und LausanneAuktion Galerie Kornfeld und& Klipstein, Bern, 7.–8. Juni 1978, Los 371Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturPierre Gassier, Une source inédite de dessins de Goya en France au XIXe siècle, Gazette des beaux-arts, 80, 1972, pag. 113Juliet Wilson-Bareau, Goya in Bern, in: Christine E. Stauffer (Hg.), Festschrift für Eberhard W. Kornfeld zum 80. Geburtstag, Bern 2003, reprod. pag. 95AusstellungenMartigny 1982, Fondation Pierre Gianadda, Goya dans les collections suisses, Kat. Nr. 18, mit AbbildungBern 1989, Kunstmuseum, Von Goya bis Tinguely, Aquarelle und Zeichnungen aus einer Privatsammlung [Slg. Eberhard W. Kornfeld], Kat. Nr. 1, mit AbbildungLondon 2001, Hayward Gallery, Goya: Drawings from His Private Albums, Kat. Nr. 61, pag. 185, mit AbbildungMadrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 7, pag. 130, mit reprod. pag. 17Zürich 2011, Graphische Sammlung der ETH, Francisco Goya, Augenzeuge und VisionärZustandDie dunklen Tintenakzente sowie der kleine mittige Tintenfleck am unteren Rand rückseitig etwas durchschlagend. Davon abgesehen ist das Blatt (wie auch das vorhergegangene, aus dem gleichen Album stammende) in einem insgesamt ganz hervorragenden Erhaltungszustand und wirkt frisch und gänzlich unbehandeltErläuterungenErst 1796, im Alter von 50 Jahren, begann Goya, in kleine gebundene Bücher zu zeichnen. Bis zu seinem Tod 1828 in Bordeaux füllte er acht solche Alben mit ca. 550 Zeichnungen. Dabei handelt es sich nicht um Skizzenbücher im herkömmlichen Sinne. Zwar griff er in Graphiken vereinzelt auf seine Zeichnungen zurück, die meisten der Blätter sind jedoch gänzlich eigenständig – gleichsam private Bilder, die Goya selbst, seiner Familie und allenfalls einem kleinen Freundeskreis vorbehalten waren. Nach seinem Tod wurden die Alben aufgelöst und die Zeichnungen in alle Winde zerstreut.Die beiden Zeichnungen aus der Sammlung Kornfeld stammen aus dem Album F, einem gebundenen spanischen Notizbuch, das 106 nummerierte Seiten umfasste. Goya begann es während oder unmittelbar nach dem Unabhängigkeitskampf der Spanier gegen die französische Okkupation 1808–1814. Das Album enthält einige "der strahlendsten und fesselndsten Bilder, die Goya jemals zeichnete" (Juliet Wilson-Bareau, pag. 17), wozu die beiden angebotenen Blätter zweifellos gezählt werden dürfen.Die Zeichnung Nr. 61 des Albums F zeigt einen Kavalier, der einer Dame die Treppe hinaufhilft. Die Horizontalen und Vertikalen der Treppenstufen und der nicht genau zu benennende Hintergrund kontrastieren zu dem angedeuteten Bogen am unteren Rand der Seite. Auf der Treppe, die wie eine Brücke den Raum überspannt, schreitet eine junge Dame die Stufen hinauf. Die Treppe weist kein Geländer auf, was die Dame dazu zwingt, sich von einem älteren Edelmann in altmodischer Kleidung stützen zu lassen. Die Labilität der Situation wird durch einen teilweise flirrenden Zeichenstil ausgedrückt, der sich etwa in den hingetupften Flecken in den Gewändern artikuliert. Goya beweist seine Souveränität im Umgang mit dem Medium, indem er das Weiss des Papiers geschickt in seine Komposition einbezieht.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2091

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)Ein Jäger mit Hund – Hunter and His DogBlatt 101 des Album FUm 1815-1820Pinselzeichnung in Sepia und Braun auf Bütten mit Wasserzeichen "M" in Kartusche20,4x14,2 cm, BlattgrösseSignaturOben rechts mit der eigenhändigen Nummer "101", die Nummer "44" wohl von der Hand Javier Goyas, des Sohnes des KünstlersWerkverzeichnisPierre Gassier, The Drawings of Goya, The Complete Albums, London 1973, pag. 497, aufgeführt als Blatt “j” unter den “Lost Drawings” des Album FProvenienzSlg. Javier Goya y Bayeu (1784-1854), ab 1828Slg. Mariano Goya y Goicoechea (1806-1874), ab 1854Federico de Madrazo y Kuntz (1815-1894) und/oder Román Garreta y Huerta (um 1855-1860)Slg. Paul Lebas, ParisAuktion Hôtel Drouot, Paris, Vente anonyme P.L., 3. April 1877, Los 48, dort angekauft vonSlg. Baron Maurice de Beurnonville Auktion Hôtel Drouot, Paris, Vente Beurnonville, 16.-19. Februar 1885, Los 49, dort angekauft vonSlg. Émile Calando (1840-1898), Paris, Lugt 837, dessen Sammlung versteigert beiAuktion Drouot, Paris, Vente Calando, 10. Dezember 1899, Los 70Rückkauf der Familie CalandoArtemis Fine Arts, LondonSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturPierre Gassier, Une source inédite de dessins de Goya en France au XIXe siècle, Gazette des beaux-arts, 80, 1972, pag. 114Pierre Gassier, Des œuvres inédites de Goya?, in: L’œil, no. 482, September/Oktober 1996, pag. 85–86, reprod.Bodo Vischer, Goyas Stillleben, Das Auge der Natur, Petersberg 2005, pag. 74 reprod.AusstellungenLondon 2001, Hayward Gallery, Goya: Drawings from His Private Albums, Kat. Nr. 67, pag. 187Madrid 2003, Fundación Juan March, Espíritu de modernidad: de Goya a Giacometti, Obra sobre papel de la colección Kornfeld, Kat. Nr. 2, pag. 130ZustandDie Tinte in der Körperpartie des Jägers rückseitig etwas durchschlagend, desweiteren eine blassbraune Verfärbung in der linken oberen Ecke. Davon abgesehen ist das Blatt (wie auch das nachfolgende, aus dem gleichen Album stammende) in einem insgesamt ganz hervorragenden Erhaltungszustand und wirkt frisch und gänzlich unbehandeltErläuterungenErst 1796, im Alter von 50 Jahren, begann Goya, in kleine gebundene Bücher zu zeichnen. Bis zu seinem Tod 1828 in Bordeaux füllte er acht solche Alben mit ca. 550 Zeichnungen. Dabei handelt es sich nicht um Skizzenbücher im herkömmlichen Sinne. Zwar griff er in Graphiken vereinzelt auf seine Zeichnungen zurück, die meisten der Blätter sind jedoch gänzlich eigenständig – gleichsam private Bilder, die Goya selbst, seiner Familie und allenfalls einem kleinen Freundeskreis vorbehalten waren. Nach seinem Tod wurden die Alben aufgelöst und die Zeichnungen in alle Winde zerstreut.Die beiden Zeichnungen aus der Sammlung Kornfeld stammen aus dem Album F, einem gebundenen spanischen Notizbuch, das 106 nummerierte Seiten umfasste. Goya begann es während oder unmittelbar nach dem Unabhängigkeitskampf der Spanier gegen die französische Okkupation 1808–1814. Das Album enthält einige "der strahlendsten und fesselndsten Bilder, die Goya jemals zeichnete" (Juliet Wilson-Bareau, pag. 17), wozu die beiden angebotenen Blätter zweifellos gezählt werden dürfen.Das Album F endet mit einer Gruppe von elf Jagdszenen. Goya selbst war in seiner Jugend ein leidenschaftlicher Jäger. Die damals gewonnenen Erfahrungen flossen in diese Zeichnungen ein. Die Zeichnung Nr. 101 des Albums zeigt präzise die Haltung eines Jägers mit angelegter Flinte, der vermutlich auf Vögel zielt, begleitet von seinem den Vorgang aufmerksam verfolgenden Hund. Die Bäume deuten den landschaftlichen Rahmen an. Goya gelingt eine beispielhafte Darstellung des Moments der Konzentration von Hund und Jäger. Beider Ziel liegt ausserhalb des Bildes. Geradezu impressionistisch sind die Lichtschatteneffekte und die im Diffusen verschwimmenden Bäume des Hintergrundes.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2056

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Cornelis Claesz. Anslo, Mennonitenprediger in Amsterdam - Cornelis Claesz. Anslo, Preacher1641Radierung und kalte Nadel auf "fake Japanese Paper" (wie bei Hinterding/Rutgers bei anderen Exemplaren aufgeführt)25,9x21,5 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 197/III (v. V)White/Boon 271/IIProvenienzSlg. François Debois (gestorben um 1845), Paris, Lugt 985. Mit Ankaufsdatum "1835". Seine Sammlung versteigert beiAuktion Hôtel Drouot, Paris 1843-1845 (3 Auktionen), Los 993, mit "Epreuve sur papier du Japon", in der Auktion zugeschlagen mit 70 GoldfrankenSlg. Atherton Curtis (1863-1943), New York und Paris, Lugt 94, angekauft 1898, seine Sammlung versteigert beiAuktion Klipstein & Cie, vormals Gutekunst und Klipstein, Bern, 18. April 1955, Los 118Privatsammlung SchweizAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 2016, Los 79Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAusgezeichneter, leicht gratiger Druck nach der Überarbeitung der Platte durch Captain Baillie. In der Erhaltung ausgezeichnet und unberührt, mit nur wenigen blassen Flecken im Papier und mit mindestens 2-3 cm Papierrand um die Plattenkante. Am linken Rand Mitte unten ein kleiner EinrissErläuterungenDer Amsterdamer Tuchhändler Cornelis Claesz. Anslo (1592-1646) gehörte einer eher liberalen Gruppe der strengen Mennoniten an. Sie hatten keine ordinierten Prediger, sondern liessen Gemeindemitglieder die Heilige Schrift auslegen. Rembrandt zeigt Anslo bei einer solchen Bibelinterpretation. Das Wort stand über der Vermittlung der Heilsgeschichte durch Bilder, deswegen lehnt im Hintergrund ein Gemälde mit der Vorderseite zur Wand. Auf dessen Rückseite signierte Rembrandt sein Werk.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2095

Francisco de Goya (Fuendetodos 1746 - 1828 Bordeaux)De que mal morira? - Woran wird er sterben? - Of what Ill Will He Die?Blatt 40 der Folge "Los Caprichos"1796-1798, 1. Ausgabe von 1799Radierung und Aquatinta auf Bütten31,6x22,3 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisHarris 75/III/1 (v. 12)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenBasel/Hovikodden 1975/1977, Kunstmuseum/Henie-Onstad Kunstsenter, Meisterwerke der Graphik von 1800 bis zur Gegenwart, vgl. Kat. Nr. 5Bern 1996/1997, Galerie Kornfeld, Francisco Goya, Sein Leben im Spiegel der Graphik, Kat. Nr. 46Lausanne 2008, Musée cantonal des Beaux-Arts, Comme des bêtes, Abb. S. 83ZustandSchöner Abzug von der 1. Auflage. Sauber in der Erhaltung mit breitem Rand. Links noch die Heftlöcher von der originalen BindungErläuterungenGoya zieht eine negative Bilanz der Tätigkeit von Medizinern. Der Arzt wird als Esel dargestellt, der dem Kranken keine tatsächliche Hilfe bringt. Ironisch heisst es im Prado-Kommentar: "Der Arzt ist ausgezeichnet, nachdenklich, überlegt, bedächtig, ernst. Was kann man da mehr verlangen?"MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:05 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2017

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Christus am Ölberg - Christ on the Mount of Olives1515Radierung auf Bütten mit Wasserzeichen "Grosses Stadttor" (Meder Wasserzeichen 263)22,2x15,6 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 80Meder 19/I/c (v. II/e)ProvenienzSlg. Alfred Hubert (1831-1908), Paris, Lugt 130Slg. Richard Gutekunst (1870-1961), Bern, Lugt 2213aSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSehr kräftiger, stellenweise sogar toniger Druck, vor den Rostflecken. In tadelloser Erhaltung. Zumeist auf der Plattenkante geschnitten, die Einfassungslinie umlaufend sichtbarErläuterungenNach Abschluss seiner drei "Meisterstiche", Höhepunkte stecherischer Präzision, erprobte Dürer über einen Zeitraum von drei Jahren das neue Medium der Eisenradierung (neben diesem und dem folgenden Blatt noch die Radierungen Meder 22, 95 und 96). Die vor allem bei Malern ohne kupferstecherische Praxis beliebte Technik, die eine lockere, der Zeichnung vergleichbare Strichführung erlaubt, übte auf Dürer augenscheinlich nur eine begrenzte Faszination aus, so dass er sie in der Folgezeit nicht weiterverfolgte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2121

Carel Fabritius - Zugeschrieben (Midden-Beemster bei Amsterdam 1622 - 1654 Delft)Christus am Ölberg, die Jünger weckendUm 1641/1642Rohrfeder in Bister, mit dem Pinsel stark laviert, rechts neben Christus minimal weiss gehöht16,8x20,8 cmSignaturOben rechts in der gleichen Feder in Bister "I S / R...[Rijn?]"WerkverzeichnisCornelis Hofstede de Groot, Die Handzeichnungen Rembrandts, Versuch eines beschreibenden und kritischen Katalogs, Haarlem 1906, Nr. 1504Wilhelm R. Valentiner, Rembrandt, Des Meisters Handzeichnungen, Stuttgart/Berlin o. J., (um 1925), Bd. 2, Nr. 447Otto Benesch, The Drawings of Rembrandt, Vol. III, Nr. 513Martin Royalton-Kisch, Benesch 0513, https://rembrandtcatalogue.net/catalogue-benesch-500a-in-progress/ProvenienzSlg. Dirk Vis Blokhuyzen (1799-1869, RotterdamSlg. August Sträter (1810-1897), Aachen, Lugt 787, dessen Sammlung versteigert beiAuktion H.G. Gutekunst, Stuttgart, 10.-14. Mai 1898, Los 175, Lugt 787. Zuschlag für 920.- Goldmark an Arnold, Dresden, sicherlich im Auftrag der Fürsten von Liechtenstein. Im Text des Auktionskataloges ausgezeichnet mit "Herrliche Sepiazeichnung von grossartiger Wirkung, rechts oben bezeichnet: Rijn"Von Lugt in seiner Auktionsbeschreibung unter Nr. 787 speziell erwähntSlg. Fürsten von Liechtenstein, Wien und VaduzAuktion Stuttgarter Kunstkabinett, 24.-26. November 1953, Los 854, reprod., angekauft vonSlg. Dr. Bernhard Sprengel, HannoverSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturCornelis Hofstede de Groot, Rembrandt Bijbel, Band II, Amsterdam 1912, Nr. 24AusstellungenParis 2011, Musée du Louvre, Rembrandt et la figure du Christ, Kat. Nr. 21, reprod. Tf. I.15Philadelphia/Detroit 2011, Philadelphia Museum of Art/Detroit Institute of Arts, Rembrandt and the Face of Jesus, Kat. Nr. 21ZustandVollkommen frisch in der Erhaltung, rückseitig mit durchgewachsenem BisterErläuterungenOtto Benesch hebt die Qualität der Zeichnung hervor: "[…] not only in the brittle structure of the figures, but also in the application of rich washes which lends the chiaroscuro a dramatic effect". Noch George S. Keyes behält die Zuschreibung bei und würdigte das Blatt ausführlich im Katalog zur Ausstellung "Perception et croyance. L'image du Christ et le tournant méditatif de l’art religieux de Rembrandt", die 2011 in Paris, Philadelphia und Detroit gezeigt wurde. Trotz der beeindruckenden Provenienz und ausser Frage stehenden Qualität wird die Zeichnung heute nicht mehr als Werk Rembrandts anerkannt und wurde 2019 nicht von Peter Schatborn in seinen grossformatigen Bilderkorpus zu Rembrandts Zeichnungen aufgenommen (Erik Hinterding / Peter Schatborn, Rembrandt, The Complete Drawings and Etchings, Köln 2019). Schatborn hält das Werk für eine "typische Schülerarbeit. Die Zeichnung ist verglichen mit Rembrandt zu skizzenhaft mit zu losen Linien". Er beschreibt "das Ganze der Zeichnung" als "nicht charakteristisch für Rembrandt". Ähnlichkeiten lassen sich mit Zeichnungen von Ferdinand Bol und Gerbrand van den Eeckhout feststellen. Die aktuellste und wohl auch fundierteste Meinung zur Frage der Zuschreibung stammt von Martin Royalton-Kisch, der die Zeichnung in seinem stets aktualisierten Online-Werkkatalog behandelt und dort, wenn auch noch mit kleinem Vorbehalt, Carel Fabritius zuschreibt: "A characteristic example of a drawing belonging to the "Carel Fabritius" group. […] Benesch (1955/73) described the similarities to other drawings in the group as "not only in the brittle structure of the figures but also in the application of rich washes", although he retained the attribution to Rembrandt. For the figures, compare Benesch 514–15, and for the wash Benesch 500 and Benesch 512. The trees on the right resemble Benesch 498, while those on the left are close to one on the right of Benesch 523. The nearest figure, the awakening St Peter, seems to depend on his appearance in Benesch 1039, a drawing often dated after Fabritius’s death in 1654 but more recently placed c. 1645–47."MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2043

Giovanni Battista Piranesi (Venedig 1720 - 1778 Rom)Carceri. D'Invenzione di G. Battista Piranesi Archit. Vene.1745, überarbeitet 1760Folge von 16 Blatt Radierungen, in Kupferstich überarbeitet, auf BüttenJe ca. 61x43 cm resp. 43x61 cm, BlattgrösseSignaturDie Folge enthält:1. Title Page. Robison 29/VII (v. IX)2. The Man on the Rack. Rob. 43/IV (v. VI). Dieses Blatt fehlt in der 1. Auflage (von Bouchard) von 1749 bis 17603. The Round Tower. Rob. 30/IV (v. VI)4. The Grand Piazza. Rob. 31/IV (v. VI)5. The Lion Bas-Reliefs. Rob. 44/II (v. III). Dieses Blatt fehlt in der 1. Auflage (von Bouchard) von 1749 bis 17606. The Smoking Fire. Rob. 32/V (v. VII)7. The Drawbrigde. Rob. 33/IV (v. VI)8. The Staircase with Trophies. Rob. 34/IV (v. VI)9. The Giant Wheel. Rob. 35/VI (v. VIII)10. Prisoners on a Projecting Platform. Rob. 36/IV (v. VI)11. The Arch with a Shell Ornament. Rob. 37/V (v. VII)12. The Sawhouse. Rob. 38/V (v. VI)13. The Well. Rob. 39/IV (v. VI)14. The Gothic Arch. Rob. 40/IV (v. VI)15. The Pier with a Lamp. Rob. 41/V (v. VII)16. The Pier with Chains. Rob. 42/IV (v. VI)WerkverzeichnisRobison 29–44, second edition Rome, published by Piranesi himself. Third Issue, mid 1760s-early 1770s. Die dritte der von Robison genannten 4 Ausgaben der 2. Auflage, erschienen zwischen 1765 und um 1771 in Rom, im Eigenverlag von PiranesiHind 1–16Wilton-Ely 26–41ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandDie Radierungen in sehr schöner Druckqualität, in der Erhaltung meist sehr gut, einzelne Blätter mit Altersspuren, kleinen Fleckchen und Einrissen an den Rändern. Alle Blätter mit Mittelfalte. Einheitlich in der wohl ursprünglichen PapiergrösseErläuterungenAlle Drucke nach der Überarbeitung von 1760, alle mit römischen Ziffern und vor der arabischen Nummerierung.KonvolutZus. 16 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz CHF 120.-Europa: CHF 235.-Übrige Länder: CHF 285.-

Lot 2120

Lambert Doomer (1624 Amsterdam 1700)Nantes mit den Stadttoren Sauvetout und Saint-PierreUm 1670Feder in Bister, mit dem Pinsel in Bister und in Grau laviert, auf Bütten23,7x41,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisWolfgang Schulz, Lambert Doomer, Sämtliche Zeichnungen, Berlin/New York 1974, Nr. 54ProvenienzSlg. Samuel van Huls (1655-1734), Den Haag, dessen Sammlung inAuktion Jean Swart, Den Haag, 14. Mai 1736, Los 53Slg. Jeronimus Tonneman (1688-1750), Lugt 2863a und 4496, seine Sammlung versteigert in Auktion Amsterdam 21. Oktober 1754Slg. Dionis Muilman (1702-1772), Auktion Amsterdam, 29. März 1773Slg. Carl Rolas du Rosay (1784-1862)Slg. Pieter Langerhuizen (1839-1918), Auktion Amsterdam, 29. April 1919, Los 219Slg. Bernard Houthakker (1884-1963), AmsterdamSlg. Hendrikus Egbertus ten Cate (1868-1955), Oldenzaal, Lugt 533bC.G. Boerner, Düsseldorf, Lagerkatalog, 150 Meisterzeichnungen des 16.-19. Jahrhunderts, Dezember 1964, Nr. 17Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandIn ausgesprochen schöner und frischer Erhaltung, mit Einfassungslinie in Feder in TuscheErläuterungenEine seiner längeren grossen Reisen führte Lambert Doomer ab Frühjahr 1646 auf dem Wasserweg nach Nantes, wo zwei seiner Brüder lebten. Dort entstanden zahlreiche Ansichten vor Ort. Das vorliegende Blatt ist eine Zweitfassung, die um 1670 in Amsterdam geschaffen wurde.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2181

Giovanni Domenico Tiepolo (1727 Venedig 1804)Gottvater, von Engeln umgebenFeder in Bister, laviert, auf Bütten24,8x16,3 cmSignaturUnten links signiert "Dom. Tiepolo f", oben links mit Nummer "56" (aus einem Album)ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandStockfleckig, farblich aber frisch und gänzlich unbehandeltErläuterungenDas Blatt stellt gleichsam ein perfektes Pendant zum vorherigen dar. Orientiert sich dort die Figur Gottvaters nach unten, um mit dramatischer Geste in die Höhe zu weisen, sind auf diesem Blatt sämtliche Figuren in einer Aufwärtsbewegung begriffen. In dieser Gegensätzlichkeit liegt ein ganz besonderer Reiz, der wohl auch dem Sammler Eberhard W. Kornfeld nicht entgangen ist, der die beiden Blätter wohl gerade aus diesem Grund ausgewählt haben mag.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 21:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2135

Jan Hackaert (1628 Amsterdam 1699)Wasserfall in einer felsigen Landschaft, mit Jägern und Hund1653-1658Feder in Bister mit grauer Pinsellavierung auf Bütten mit Wasserzeichen "Fünfzackige Schellenkappe" (vgl. Laurentius II, Nr. 441, für Den Haag, 1663, dokumentiert, und 450, Den Haag, 1664)15,4x23,5 cmProvenienzSlg. J. Werneck (gest. 1893), Frankfurt am Main, Lugt 2561Auktion Frederik Muller, Amsterdam, 23.-25. Juni 1885, Sammlungen A. J. van Eyndhoven, J. Werneck Los 119 (dort bezeichnet: "J. Hackaert. Site montagneux. Bistre et encre de Chine. Hauteur 15, largeur 24 cent."), an MullerSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bAusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 37ZustandUnten mit leichter vertikaler Falte. Vollkommen farbfrisch in der ErhaltungErläuterungenZwar wird Jan Hackaert stets zu den "Italianisanten" gezählt, doch war er selbst nie in Italien. Lediglich ein mehrjähriger Aufenthalt in der Schweiz ist belegt, und seine in der Gebirgswelt der Alpen gewonnenen Eindrücke prägten sein späteres Schaffen nachhaltig (vgl. Gustav Solar, Jan Hackaert, Die Schweizer Ansichten 1653–1656, Zeichnungen eines niederländischen Malers als frühe Bilddokumente der Alpenlandschaft, Zürich 1981).Annemarie Stefes bemerkt zu unserer Zeichnung: "Das vorliegende Blatt ist ein schönes Beispiel für diese von der Schweizer Gebirgswelt inspirierten Kompositionen. Hackaert setzte dabei auf eine technisch reizvolle Kombination von Graphit, grauer Tusche und brauner Tinte, womit sich gleichermassen sonnige Atmosphäre und Fernwirkung erzielen liess. Für diese imaginären, italianisierenden Gebirgslandschaften gab es offenbar einen Markt, dem Hackaert auf vielfältige Weise begegnete. Zeichnungen dieser Werkgruppe befinden sich in verschiedenen Graphischen Sammlungen, etwa in Amsterdam, Chantilly, Dresden, Haarlem, Hamburg, Paris, Rotterdam, Weimar und Windsor Castle.Hackaert hatte sich auf die Landschaft spezialisiert und war kein Figurenmaler. Mitunter liess er auch seine Zeichnungen von Kollegen staffieren. Auch im vorliegenden Blatt scheinen mehrere Hände an der Staffage beteiligt gewesen zu sein. Von Hackaert selbst stammen die beiden mit brauner Feder gezeichneten Wanderer am Ende des Weges. Der links davor am Weg sitzende Mann ist dagegen mit schwarzer Tusche gezeichnet und, ebenso wie die beiden kletternden Jäger rechts, eine spätere Zutat, vermutlich von anderer Hand. Auch bei dem an einen Felsblock gelehnten rastenden Mann mit Hund scheint es sich um eine spätere Ergänzung zu handeln, ebenso wie bei der nachträglich ausgelöschten Zweiergruppe links des Weges, ihm gegenüber."Wir danken Frau Dr. Annemarie Stefes für ihre Beurteilung der Zeichnung auf der Grundlage einer Bilddatei.KonvolutDabei: Reproduktion nach Hackaert. Zus. 2 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2014

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Nemesis (Das grosse Glück) - Nemesis (The Great Fortune)Um 1501Kupferstich auf Bütten mit Wasserzeichen "Hohe Krone" (Meder, Wasserzeichen 20)33,8x23,5 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 33Meder 72/II/a/b (v. f)Die Massangabe der Breite von 26 cm Plattenkante bei Schoch/Mende/Scherbaum ist falschProvenienzSlg. Johannes Michiel Rysbrack (1693-1770), London, Lugt 1912Slg. John Charles Robinson (1824-1913), London, Lugt 1433. Seine Sammlung versteigert bei Auktion Christie, Manson and Woods, London, ab 6. Mai 1901, Los 245. Alle Blätter ohne Kommentar. Angekauft von"Murray"Slg. Bty, mit Monogramm, nicht identifizierbar, Lugt 795Slg. Albert W. Blum (1882-1952), Zürich und Short Hills NJ, Lugt 79/bSlg. Hans R. Blum, ZürichAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 16. Juni 2017, Los 14Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandAussergewöhnlich schöner Frühdruck, bereits mit dem sehr früh auftretenden Glitscher unterhalb der Brücke über dem Fluss Eisack. Sauber gewischt und von schönem Gesamteindruck. Umlaufend mit schmalem PapierrandErläuterungenUnter der Weltkugel und den Wolkenbändern eine sehr ins Detail gehende Ansicht von Klausen in Südtirol mit Zusammenfluss des Eisacks und des Tinnebachs. Auf seinen Reisen nach Venedig überquerte Dürer den Brennerpass und machte Station in Klausen, von dem er detaillierte Zeichnungen und Aquarelle angefertigt haben muss, die als Grundlage für den Kupferstich dienten.Der von Dürer gegebene Titel "Nemesis" bezieht sich auf eine Figur in der griechischen Götterwelt. Eine gute Deutung findet sich im Brockhaus von 1894: "Eine von sittlichem Rechtsgefühl gegebene Personifikation der göttlichen Macht nach seiten der ausgleichenden Gerechtigkeit, die, jedem Übermass im Menschenleben feind, den Menschen nie zu übergrossem Glück gelangen lässt, sondern ihn in seine Schranken zurückweist und den aus dem Glück erwachsenden Übermut straft".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:10 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 140.-Europa: CHF 250.-Übrige Länder: CHF 300.-

Lot 2087

Rembrandt-Kreis um 1650Anzeige von der Auktion von Rembrandts Besitz und Kunst – Announcement of the Auction of Rembrandt’s Property and Art1658Letterndruck19,1x17 cm, BlattgrösseProvenienzAuktion Koller, Zürich, 29. September 2021, Los 216Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturCornelis Hofstede de Groot, Die Urkunden über Rembrandt (1575 – 1721), Den Haag 1906, pag. 245f., Nr. 197 (dort auf September 1658 datiert)Walter L. Strauss/Marjon van der Meulen, The Rembrandt Documents, New York 1979, pag. 429, Nr. 1658/29ErläuterungenDie Forschung geht davon aus, dass die Versteigerung entweder im September oder im Dezember 1658 abgehalten wurde. Bis zum Auftauchen dieses Exemplars vor drei Jahren war die Ankündigung der Konkursauktion von Rembrandts Besitz in nur einem weiteren Exemplar bekannt, das sich heute im British Museum in London befindet. Frits Lugt hatte es im Manuskript eines Auktionskataloges von 1810 gefunden, in dem Christiaan Josi eine Sammlung von Rembrandt-Graphiken anbot:"Der Verwalter des insolventen Besitztums von Rembrandt van Rijn, durch die für zahlungsunfähige Besitze zuständigen Herren Kommissare ermächtigt, verkauft durch Zwangsvollstreckung die erwähnte, unter demselben Besitz immer noch vorhandenen Graphikblätter und Zeichnungen (Papierkunst), bestehend aus Kunstwerken von verschiedenen wichtigen italienischen, französischen, deutschen und auch niederländischen Meistern, die von demselbigen Rembrandt van Rijn mit grosser Kennerschaft gesammelt wurden.Wenn denn auch ebenfalls eine gute Anzahl von Zeichnungen und Skizzen von Rembrandt van Rijn selbst.Der Verkauf wird stattfinden am Tage, zur Stunde und im Jahre wie obenerwähnt, im Hause Barent Jansz Schuurman, Wirt im Gasthof "Die Kaiserkrone", in der Kalverstraat, wo Verkäufe vorher stattgefunden haben.Sagt es weiter."MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2051

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Selbstbildnis mit dem Säbel - Self-Portrait with Raised Sabre1634Radierung, leicht mit der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten13,4x11,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 134/IIWhite/Boon 18/IIProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGuter, aber nicht mehr früher Druck. In der Erhaltung schön mit RandErläuterungenRembrandt präsentiert sich selbst in einem orientalischen Phantasiekostüm, das er so nie getragen hat, sondern frei imaginierte. Das gilt auch für den indischen Kris, der in der Regel an zwei Seiten gewellt geschliffen ist und eine andere Haltung erfordern würde.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2147

Adriaen van Ostade (1610 Haarlem 1685)Stehender Bauer, sich auf ein Bord stützendUm 1660Feder in Bister, in Pinsel in Grau laviert, auf Bütten11,1x5,4 cmWerkverzeichnisBernhard Schnackenburg, Adriaen van Ostade / Isaack van Ostade, Zeichnungen und Aquarelle, Hamburg 1981, Bd. 1, Nr. 393ProvenienzSlg. Sir Anthony Westcombe (1708-1752), Bart, Lugt 202Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandMit Einfassungslinie, auf festes Bütten aufgezogenMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:35 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2119

Aelbert Cuyp (1620 Dordrecht 1691)Die Maas mit Segelschiffen, rechts mit GroothoofdspoortUm 1645Schwarze Kreide, mit der Feder in Tusche überarbeitet und mit dem Pinsel in Bister und Tusche aquarelliert auf Bütten, ohne Wasserzeichen13,3x18,3 cmSignaturUnten in der Mitte in Feder in Tusche bezeichnet "A Cuyp"ProvenienzSlg. Dr. August Sträter (1810-1897), Aachen, Lugt 787, dessen Sammlung versteigert beiH.G. Gutekunst, Stuttgart, Mai 1898, Los 1101. Für 305.- Goldmark erworben von Slg. PrestelSlg. Alfred Stroelin jun., LausanneAuktion Galerie Kornfeld, 20. Juni 1980, Kat. Nr. 42Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandZwei schwache Oberflächenbereibungen am oberen Rand, sonst in schöner GesamterhaltungErläuterungenDie auf der Zeichnung wiedergegebene Lokalität ist der Groothoofdspoort in Dordrecht, der von Cuyp auch in drei um 1644/45 entstandenen Ölgemälden dargestellt wird.Egbert Haverkamp-Begemanns Datierung auf "ca. 1645" wird auch durch den Vergleich mit zwei weiteren Zeichnungen bestätigt. "Zwei Ruderboote am Strand mit einer Kirche im Hintergrund" (Privatsammlung, Amsterdam) und "Die Groothoofd-Anlegestelle in Dordrecht" (Fondation Custodia, Paris, inv. I 5258; abgebildet im Ausstellungskatalog Washington/London/Amsterdam, 2001–02, Kat. Nr. 81). Die erste Zeichnung wird aufgrund ihres Zusammenhangs mit einem Gemälde in der Dulwich Picture Gallery (Inv. DPG60) auf ca. 1640–41 datiert; die zweite auf 1647 als terminus ante quem, da in diesem Jahr die dort dargestellte hölzerne Barrikade auf dem "Joppenbolwerk" durch eine Mauer ersetzt wurde.Wir möchten hier Jan Leja danken, die uns freundlicherweise diese Information aufgrund der Unterlagen im Nachlass von Prof. Haverkamp-Begemann mitgeteilt hat.Auch die Expertise von J. G. van Gelder vom 23. Mai 1980 hatte bereits eine Datierung um 1645 vorgeschlagen.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2088

Martin Schongauer (Kolmar um 1445 - 1491 Breisach)Christus wird dem Volke gezeigt - Ecce HomoBlatt 7 der Folge "Die Passion Christi"Wohl schon um 1470-1475Kupferstich auf Bütten16,3x11,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisLehrs 25Hollstein (Schmitt/Stogdon) 25ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandPrachtvoller, in den Schattenpartien tief schwarzer Abdruck. Umlaufend auf der Einfassungslinie geschnitten. In tadelloser ErhaltungErläuterungenTraditionell wurde Schongauers 12 Blatt umfassende Passionsfolge ans Ende seiner Tätigkeit als Graphiker gestellt und auf die frühen 1480er Jahre datiert. Das Kreuzigungsblatt (Lehrs 27) wurde jedoch bereits 1476 in einem spanischen Missale kopiert, so dass es durchaus möglich ist, dass die ganze Folge um die Mitte der 1470er Jahre fertiggestellt war. MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2084

Jan [Johannes] Lutma d.J. (Amsterdam 1624 - 1685)Joannes Lutma Aurifex1656Radierung und Punze auf Bütten28,1x24,3 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisVgl. The New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 293Vgl. White/Boon 276ProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSehr guter Abdruck. Das Papier am linken Blattrand etwas angeschmutzt. Mit breitem RandErläuterungenFür sein eigenes graphisches Porträt des Vaters orientierte sich der jüngere Lutma deutlich an Rembrandts berühmter Radierung.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2030

Albrecht Dürer (1471 Nürnberg 1528)Christus nimmt Abschied von seiner Mutter - Christ Taking Leave from his MotherBlatt 17 der Folge "Das Marienleben". FrühdruckUm 1504Holzschnitt auf Bütten mit Wasserzeichen "Hohe Krone" (Meder Wasserzeichen 20)30,2x21,2 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisSchoch/Mende/Scherbaum 182Meder 204, vor dem TextProvenienzSlg. Emil Schroeter (gest. 1912), Dresden, Lugt 2270Slg. S. V. Steiner (gest. 1923), New York, Lugt 2368bSlg. Paul J. Sachs (1878-1965), Cambridge MA, Lugt 2091Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandTiefschwarzer Frühdruck ohne Text. In sehr guter, frischer Erhaltung, mit umlaufendem, kleinen RändchenErläuterungenDürer begann die Arbeit am "Marienleben" um 1502, die letzten Blätter wurden jedoch, wie die der "Passion", erst 1510 nach der Rückkehr aus Venedig fertiggestellt.Ebenso wie bei der "Apokalypse" und der "Grossen Holzschnitt-Passion" verwendete Dürer auch für die Drucke des "Marienlebens", die vor der Textauflage entstanden, deutlich feineres Papier, welches viel klarer zeichnende Abzüge ermöglichte. Die hier vorkommenden Wasserzeichen sind entweder "Grosser Reichsapfel" (Meder Wasserzeichen 53) für die noch vor der Italienreise entstandenen Blätter oder "Kleiner Reichsapfel" (Meder Wasserzeichen 56) und "Namen Mariä" (Meder Wasserzeichen 316) für die fünf späteren Blätter, die um oder kurz vor 1510 entstanden.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:20 h (MEST)VersandkostenSchweiz CHF 125.-Europa: CHF 225.-Übrige Länder: CHF 260.-

Lot 2060

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Der Kahn unter den Bäumen - A Brook with a Grotto and a Boat ("Het Spelonkje")1645Radierung und Kaltnadel auf Bütten12,9x13,4 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 220/IIWhite/Boon 231/IIIProvenienzSlg. John Barnard (1705-1784), London, Lugt 1419, rückseitig mit dem Monogramm, seine Sammlung versteigert beiAuktion Thomas Philipe, London, 8. Mai 1798, Los 273, aufgeführt und bezeichnet "very rare"Auktion Galerie Kornfeld, Bern, 22. Juni 2001, Los 234Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandSchöner Druck, mit voll sichtbarer Plattenkante. Sauber in der Erhaltung, oben dünne StelleErläuterungenDas Blatt ist sehr selten, die Platte ist früh verloren gegangen. Bei Nowell-Usticke verzeichnet mit "RRR". Angesichts der bereits auslassenden Druckqualität schrieb Eberhard W. Kornfeld mit entwaffnender Aufrichtigkeit, als er das Blatt für die eigene Auktion 2001 katalogisierte: "Erstaunlich, dass John Barnard (der noch einen I. Zustand besass) kein besseres Exemplar gefunden hat."MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2064

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Die Hütte bei dem Plankenzaun - Cottage with a White Paling1648Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten13,6x16,3 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 246/IIIWhite/Boon 232/IIIProvenienzSlg. George John Morant (1799-1865), London, Lugt 1823Slg. Fritz Rumpf (1856-1927), Potsdam, Lugt 2161. Seine Sammlung versteigert beiAuktion H. G. Gutekunst, Stuttgart, ab 18. Mai 1908, Los 1300 und wie folgt katalogisiert: "Prachtvoller Abdruck, auf Schellenkappenpapier, mit Rand. Sehr selten". (Schellenkappe nicht nachweisbar)Privatsammlung, mit Stempel "P" im Gehäuse, nicht bei LugtAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 16. Juni 2017, Los 121Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandTadelloser Druck, mit Grat. Schön erhalten mit schmalem Papierrändchen um die voll sichtbare PlattenkanteErläuterungenDrucke sind selten, die Platte ist früh verloren gegangen, es gibt keine Spätdrucke. Bei Nowell-Usticke mit "R" für "selten" und mit der Bermerkung "a scarce, very attractive landscape".MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:40 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2086

Annibale Carracci (Bologna 1560 - 1609 Rom)Jupiter und AntiopeUm 1592Radierung17x23,8 cm, Blattgrösse; 25x31,2 cm, UnterlageWerkverzeichnisDe Grazia, 1979/1984, 17ProvenienzKunstmuseum Bern, Lugt 236b, als Doublette ausgeschiedenSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bErläuterungenRembrandt besass sicherlich einen Abdruck von Carraccis Radierung, der ihm als Inspiration für seine eigene graphische Interpretation dieses Themas diente (vergleiche unser Los 2086).MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:55 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2040

Wenzel Hollar (Prag 1607 - 1677 London)Navium Variæ Figuræ et FormæFolge von 12 Blatt1647KupfersticheTitelblatt 14,7x24 cm, Blattgrösse. Weitere je ca. 14,5x23,7 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein 956/II (v. V)Pennington 1261ProvenienzPrivatsammlung BelgienAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 17. Juni 1987, Los 135Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bErläuterungenHollars schöne Folge liegt hier komplett und in einheitlichen, durchweg ausgezeichnet erhaltenen Drucken der zweiten, von Clement de Jonghe in Amsterdam gedruckten Auflage vor. 1647 entstanden, griff Hollar hierfür auf Zeichnungen zurück, die bereits während seiner ersten Reise in die Niederlande im Jahr 1634 entstanden sind. So haben sich beispielsweise zwei Vorzeichnungen für die Darstellung eines Schiffrumpfes im Trockendock (Pennington 1264) erhalten, von denen eine 1634 datiert ist.Die Folge erfreute sich offenbar grosser Beliebtheit und wurde bis weit ins 18. Jahrhunderts hinein nicht weniger als vier Mal wieder aufgelegt. Darüber hinaus wurde sie auch nachgestochen.KonvolutZus. 12 BlattMWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:25 h (MEST)VersandkostenAuf Anfrage

Lot 2136

Constantijn Huygens (1628 Den Haag 1697)Crayenhem 21. Juli 16751675Feder in Bister auf dünnem Bütten mit Wasserzeichen "Bekrönte Lilie"10,3x17,3 cmSignaturUnten rechts eigenhändig in Feder in Bister bezeichnet "Crayenhem 21. Juli 1675", rückseitig nochmals die gleiche InschriftProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturJ.F. Heijbroek, Met Huygens Op Reis, Ausstellungskatalog Amsterdam/Gent, Rijksprentenkabinet/Museum voor schone Kunsten 1982/1983, pag. 112AusstellungenIngelheim am Rhein 1964, Internationale Tage, Holländische Zeichnungen des 17. Jahrhunderts (mit einem Vorwort von Frits Lugt), Kat. Nr. 43, reprod.ZustandDas Papier unbehandelt und leicht verbräunt, insgesamt aber sehr schönErläuterungenKonvolutConstantijn Huygens war ein vielseitig gebildeter Gelehrter und Staatsmann, der in den Diensten der beiden holländischen Statthalter Friedrich Heinrich und Wilhelm stand. Nach der Krönung Wilhelms von Oranien zum englischen König Wilhelm III. im Jahr 1689, wurde Huygens zu seinem Sekretär ernannt. Huygens begleitete Wilhelm auf zahlreichen Reisen, besonders auch während des Krieges mit Frankreich. Dabei entstanden die zahlreichen Feder- und Pinselzeichnungen des künstlerischen Autodidakten, die uns noch heute, ebenso wie die Zeichnungen Josua de Graves (siehe unsere Lose 2131–2134), einen wichtigen Einblick in die Topographie und das Leben der Zeit geben.Crayenhem liegt im heutigen Belgien, eine Stunde von Brüssel entfernt.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:30 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2117

Nicolaes Berchem (Haarlem 1620 - 1683 Amsterdam)Italienische Küstenlandschaft mit Turm und Gebäuden, links mit Kühen beladenes Fährschiff1653Schwarze Kreide mit grauer Federlavierung auf Bütten, ohne Wasserzeichen14,6x19,4 cmSignaturOben links in schwarzer Kreide signiert und datiert "Berchem f. / 1653"WerkverzeichnisAnnemarie Stefes, Nicolaes Pietersz Berchem – Die Zeichnungen, Diss., Universität Bern 1997, Nr. II/27ProvenienzPrivatsammlung DeutschlandAuktion Galerie Kornfeld und Klipstein, 14. Juni 1967, Los 17Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bLiteraturAnnemarie Stefes, Nicolaes Berchem als Zeichner, Ausstellungskatalog Haarlem/Zürich/Schwerin 2006, Nicolaes Berchem, Im Licht Italiens, pag. 97-115, 102-103ZustandVon ausgezeichnet frischer ErhaltungErläuterungenZu unserem Blatt schreibt Annemarie Stefes: "Dies ist ein typisches Beispiel für Berchems lavierte Kreidezeichnungen der 1650er Jahre: bildmässig durchkomponierte, lichthaltige Kompositionen, die durch Signatur und Datierung als eigenständige Kunstwerke ausgewiesen sind. […] Lange sah man in Berchems Kreidezeichnungen von 1653 den Beweis für eine Reise nach Italien, so überzeugend wurden Licht und Schatten inszeniert, in kontrastreichem Zusammenspiel von grauem Lavis und unbehandeltem Papiergrund. Doch ist eine Italienreise nicht dokumentiert, und es fehlen sichere Vor-Ort-Aufnahmen aus dem Süden. Vielmehr handelt es sich bei Zeichnungen wie dem hier gezeigten Blatt um erfundene Landschaften, in denen sich südliche mit niederländischen Motiven mischen, vorgetragen in einem typisch Haarlemer Zeichnungsstil, wie man ihn auch von Jan van Goyen (1596–1656) oder Pieter de Molijn (1596–1661) her kennt.".Wir danken Frau Dr. Annemarie Stefes für ihre Beurteilung der Zeichnung auf der Grundlage einer Bilddatei.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:15 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2002

Albrecht Altdorfer (Um 1480 - 1538 Regensburg)Die Anbetung der heiligen Jungfrau - Der betende Geistliche vor der MariaUm 1519Holzschnitt auf Bütten17x12,1 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisWinzinger 87/bHollstein 51ProvenienzSlg. Albert W. Blum (1882-1952), Schweiz und Forest Hills, NY, Lugt 79bAuktion Galerie Kornfeld, Bern, 15. Juni 2012, Los 2Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGanz hervorragender, in allen Details höchst präzis zeichnender Abdruck in tadelloser ErhaltungErläuterungenEin kniender Geistlicher betet vor der Muttergottes mit Kind, wobei unklar ist, ob es sich um eine göttliche Erscheinung oder ein Bildwerk handelt. Jesus hält einen Nagel als Hinweis auf seinen Kreuzestod in den Händen. In der Hofruine steht eine antike Götterfigur, ein Hinweis auf den Verfall des Heidentums. Der Einfluss der italienischen Renaissance zeigt sich in der Architektur, ebenso wie im Baldachin, der Ampel oder dem musizierenden Putto, der an venezianische Vorbilder denken lässt und ähnlich auch in Altdorfers Randzeichnungen im Gebetbuch Kaiser Maximilians zu finden ist.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:00 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2068

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606 - 1669 Amsterdam)Panorama von Bloemendaal mit dem Landgut von Saxenburg und einer Ansicht von Haarlem ("Das Goldwiegerfeld") - Panorama near Bloemendael Showing the Saxenburg Estate ("The Goldweigher’s Field")1651Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet, auf Bütten mit Wasserzeichen Wappenschild mit Lamm (vgl. Hinterding, Varianten A und F.A.a)12,4x32,3 cm, BlattgrösseWerkverzeichnisThe New Hollstein (Hinterding/Rutgers) 257 (dieses Exemplar erwähnt)White/Boon 234ProvenienzSlg. Chambers Hall (1786–1855), Southampton und London, Lugt 551Slg. Graf Samuel von Festetits (1806–1862), Wien, Lugt 926Slg. Émile Galichon, Paris (1829–1875), Lugt 856Auktion Christie’s, London 5. Dezember 2006, "Rembrandt+400", Los 267Slg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandGanz ausgezeichneter Druck, durchweg noch mit Grat akzentuiert. Mit schmalem Papierrändchen. Zwei kaum sichtbare vertikale Falten in der Blattmitte, eine kleine Ausbesserung im Papierrand unten links und von alten Montierfälzen bedingte Unebenheiten in den beiden oberen Ecken; sonst ist das Blatt in einem insgesamt sehr schönen und unverpressten GesamtzustandErläuterungenPanoramaartig gab Rembrandt von erhöhter Position die Landschaft bei Haarlem wieder. Links ist die Silhouette der Stadt zu erkennen, in der Mitte das Landgut Saxenburg des Christoffel Thijsz., rechts die Kirche von Bloemendaal. Tatsächlich stellt sich die Situation spiegelbildlich dar, was Rembrandt bei der Ausführung der Radierung nicht berücksichtigte.Der Titel der Radierung geht auf Valerius Röver und Edmé-François Gersaint zurück, die das Landgut irrtümlich dem Steuereinnehmer Johann Uytenbogaert zuordneten, den Rembrandt als Goldwäger dargestellt hatte.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 19:45 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

Lot 2163

Willem van de Velde d.J. (Leiden 1633 - 1707 London)Grosses FischerbootUm 1680Kreide auf Bütten12,6x18,3 cmProvenienzSlg. Eberhard W. Kornfeld, Bern, Lugt 913bZustandEtwas fingerfleckig, aber schön und unbehandelt erhaltenErläuterungenZeichnungen wie diese waren Ideenskizzen, wie sie Van de Velde in grosser Zahl anfertigte, um wichtige Details einzelner Schiffe und Boote festzuhalten, die dann Eingang in seine eleganten Seestücke fanden. Die Genauigkeit seiner Beobachtung trug wesentlich zur überzeugenden Wirkung seiner Bilder bei. Auf diesem rasch und mit grosser Sicherheit ausgeführten Blatt sieht man ein grosses Fischerboot, das von mehreren kleinen Booten umgeben ist, die zur Löschung der Waren dienten. Auf der Backbordseite des grossen Bootes sind vier Matrosen auszumachen, die sich um die Segel und Taue kümmern.MWST / VATMehrwertsteuer auf dem Zuschalgspreis plus AufgeldErwartete Ausrufzeit (+/- 15min)12.09.2024; 20:50 h (MEST)VersandkostenSchweiz: CHF 165.-Europa: CHF 280.-Übrige Länder: CHF 335.-

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