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Lot 1014

Frühes Koppchen mit Bauernszene in KartuschePorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Ovale Bandelwerkkartusche mit Purpurfeldern und eisenroten Federblättern um eine bäuerliche Szene mit Pfeiferaucher. Auf der Rückseite eine Kreuzspinne mit Netz und zwei fliegende Insekten in Eisenrot. Passend bemalte, spätere UT. Koppchen mit geritztem /, UT mit Blaumarke Schwerter, Drehernummer 2. UT D 13,4 cm.Meissen, das Porzellan vor 1723, die Bemalung wohl um 1725.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Johann Gregorius Höroldt 1696 – 1775 und die Meissener Porzellanmalerei, Leipzig 1996, Kat. Nr. 40, die Teekanne mit gleicher Kartusche aus dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.

Lot 1019

Deckeldose mit Chinoiserien in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Zugehöriger Haubendeckel mit Scheibenknauf. Insgesamt vier mit Purpur unterlegte Bandelwerkkartuschen um mehrfigurige Szenen. Seitlich indianische Blumen. Blaumarke Schwerter, goldene 43. Minimaler Berieb, winzige Randchips am Korpus. H 10,2 cm.Meissen, um 1730 - 35, Christian Friedrich Herold, zugeschrieben.ProvenienzHans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1973.LiteraturVgl. Pietsch, Passion for Meissen. Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Kat. Nr. 49, eine Kanne mit vergleichbarer Malerei, dem späten Stil Herolds zugeschrieben.

Lot 1172

Koppchen und Untertasse mit Hôô-Vogel und ChrysanthemenPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, Goldakzente. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen drei Punkte für Gottfried Seydel (Koppchen) und zwei Sterne für Christian Meynert (UT). Der Dekor der UT etwas berieben. UT D 12 cm.Meissen, um 1732 - 35.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. den Dekor der chinoisen Blütenranke bei Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. 143.

Lot 1026

Koppchen und Untertasse mit Hoeroldt-ChinoiserienPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Um die Standringe umlaufende vergoldete Kanneluren. Das Koppchen mit umlaufender mehrfigurige Chinoiserie darüber. Eine gleiche, sehr fein gemalte Szene im Spiegel der UT, gerahmt von eisenrotem Doppelring. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen Stern für Paul Wildenstein und /. Etwas Goldberieb. UT D 12 cm.Meissen, um 1735, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Passion for Meissen. Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Kat. Nr. 44.

Lot 1249

Seltene Figur einer NäherinPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Auf einer abgerundeten weißen Terrainplinthe und einem Kissen sitzend, auf dem Schoß ein seegrünes Kissen, darauf das mit beiden Händen gehaltene weiße Tuch, die Nadel in der rechten Hand. Eisenrotes Mieder, gelbe Schürze und schwarze Schuhe mit einer Purpurschleife. Abgestrichener Boden mit schwach erkennbarer Blaumarke Schwerter. Ein Daumen und eine Troddel am Kissen hinten restauriert, minimale Farbausplatzungen. H 11 cm.Meissen, das Modell von Johann Friedrich Eberlein, um 1745, die Staffierung etwas später.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.LiteraturFür die sehr ähnliche Figur einer Spitzenklöpplerin s. Kunze-Köllensperger, Collection Franz E. Burda Meißen Figuren, Dosen und Tafelgerät aus dem 18. Jahrhundert, o.O. o.J., Nr. 82). Eine ähnliche weitere Spitzenklöpplerin verst. Lempertz Köln Auktion 994 am 10. Mai 2012, Lot 54, danach Sammlung Britzke (Kat. Meissener Porzellan des 18. Jahrhunderts aus Bad Pyrmonter Privatbesitz, S. 183).

Lot 1021

Deckelschale mit Chinoiserien in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Form einer chinesischen Reisschale. Drei mit Purpurlüster unterlegte Bandelwerkkartuschen um kleine zweifigurige Chinoiserien. Zugehöriger Haubendeckel mit vergoldetem Ringknauf. Drei umlaufende Terrainstreifen mit zweifigurigen Chinoiserien über eisenrotem Doppelring und breiter Goldspitze. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen x für Johann Daniel Rehschuh, goldene 33. Vergoldung in Stellen übergangen, zwei retuschierte flache Chips am Korpusrand. H 9,5, D 11,1 cm.Meissen, um 1730, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt.ProvenienzKunsthandel Röbbig, München.Westfälische Privatsammlung, seit 1991.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 139.Zur Form der Schale nach japanischem Vorbild s. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, Kat. Nr. 182.

Lot 1150

Sechs verschiedene BesteckteilePorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Drei Kaffeelöffel, zwei Kellen, eine kleine Schaufel. Eine Blaumarke Schwerter mit zwei Schliffstrichen (gelber Löffel). Minimale Chips, etwas Berieb, die kleine Kelle geklebt. Schaufel L 10 cm.Meissen, zugeschrieben, 18. / 19. Jh.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1145

Paar Kaffeelöffel mit deutschen BlumenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Modell Ozier. Blaumarke Schwerter. L ca. 13,5 cm.Meissen, 1740er Jahre.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1173

Koppchen und Untertasse mit Farbfond, Wachtel- und Hahn-DekorPorzellan, hellgrüner Aufglasurfond, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, brauner Randstreifen, Goldakzente. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen drei Punkte für Gottfried Seydel (Koppchen) und zwei Sterne für Christian Meynert (UT). Wenige Farbverluste am Rand der UT. UT D 11,9 cm.Meissen, um 1732 - 35.ProvenienzRheinische Privatsammlung.

Lot 1138

Figürlicher PfeifenkopfPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Schwach erkennbare Blaumarke innen. Berieb, Chips am Lippenrand. H 4,3 cm.Thüringen/ Kloster Veilsdorf, zugeschrieben, um 1760 - 90.Beigegeben das Mundstück einer Zigarre, Meissen, 19. Jh., Blaumarke Schwerter, L 7,7 cm.Beigegeben ein Pfeifenstopfer mit Purpurschuppenmosaik, Früchten und Blumen, ohne Marke, KPM Berlin, zugeschrieben, L 6,3 cm.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1003

Schauteller mit Hoeroldt-Chinoiserien in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Sog. "Salamiteller". In Spiegelmitte ein mit Blütenblättern gefülltes Rundmedaillon in einem eisenroten Doppelring, gerahmt von filigranen Goldranken. Auf der Fahne vier Kartuschen mit mehrfigurigen Chinoiserien zwischen Goldranken. Auf der Unterseite der Fahne indianische Blumenzweige. Große Blaumarke Schwerter mit betonten Knäufen. Zwei unauffällige Brandrisse am Rand und am Standring. D 22,2 cm.Meissen, um 1725/26, der Dekor Johann Gregorius Hoeroldt oder Werkstatt, zugeschrieben.ProvenienzKunsthandel Röbbig, München.Westfälische Privatsammlung, seit 2000.LiteraturVgl. Kat. Frühes Meissener Porzellan. Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen, München 1997, Kat. Nr. 167, eine nahezu identisch dekorierte Platte.

Lot 1194

Tasse und Untertasse mit Lotosblüte und ChrysanthemePorzellan, unterglasurblauer Dekor. Blaumarke Schwerter, unterglasurblaue 2 (UT), Pressnummer 52 (Tasse). Zwei restaurierte Randchips an der UT. UT D 13.1 cm.Meissen, 1740er Jahre.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Schneider (Hg), "Kobaltblau" Meißener Porzellan des 18. Jahrhunderts aus einer rheinischen Privatsammlung, Aachen 2001, Kat. Nr. 57 (verst. Lempertz Köln Auktion 1196 am 20. Mai 2022, Lot 1563).S.a. Arnold/Diefenbacher (Hg), Meissener Blaumalerei aus drei Jahrhunderten, Leipzig 1989, Kat. Nr. 133 (Porzellansammlung Dresden Inv.Nr. P.E.5601a/b).

Lot 1213

Schüssel mit Papagei und BologneserPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Auf oktogonalem Grundriss mit geschweift hochgezogener Wandung und geschnittenem Rand. Um die Fahne braune, goldkonturierte Akanthusranken und vier Muschelornamente. Spiegelfüllende Darstellung eines Papageis auf einer Stange, darunter der bellende Bologneserhund. Zahlreiche Insekten, teilweise über kleinen Massefehlern. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 27. H 8,6, B 33,7, T 30,5 cm.Meissen, um 1740.In der Porzellansammlung in Dresden befinden sich Teile eines Kaffee- und Teeservices mit demselben Dekor. Bis zum Erscheinen des Katalogs der Sammlung Ole Olsen 1927 war hingegen ein Speiseservice dieses Dekors unbekannt. In der dänischen Sammlung befanden sich über 50 Serviceteile, zu denen auch diese Schale zählte.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.LiteraturEine Tasse mit Unterteller ehemals Sammlung Said und Roswitha Marouf, bei Pietsch, Passion for Meissen, Stuttgart 2010, Nr. 139.Ein Teller in der Wark Collection, bei Pietsch, Early Meissen Porcelain, London 2011, Nr. 576.

Lot 1185

Bechertasse und Untertasse mit Hôô-Vogel, Päonienstrauch und ReisstrohbündelPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, brauner Randstreifen. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 6 o (Tasse) und 36 (UT). Winziger Chip am Standring der Tasse. UT D 13,3 cm.Meissen, um 1740 - 45.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 187.

Lot 1010

Koppchen und Untertasse mit Chinoiserien in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Drei Goldspitzenkartuschen mit anhängenden eisenroten und purpurnen Federblättern um zweifigurige Szenen. Im Koppchen indianische Blumen. Um die Innenränder Goldspitzenbordüren. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen Stern für Paul Wildenstein, goldene 17. Randvergoldung etwas berieben. UT D 12,3 cm.Meissen, um 1730 - 35, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt.ProvenienzSammlung Walter Fürst, Königstein.Kölner Privatsammlung.Lempertz Köln Auktion 827 am 15. November 2002, Lot 33.Westfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Rückert, München 1966, Nrn. 172 ff., S. 76.

Lot 1162

Schale mit ReiternPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Goldränderung. In eisenrotem Doppelring die fein gemalte Darstellung dreier Reiter auf einem Felsen. Im Hintergrund ein Fluss, vielleicht die Donau mit dem dahinterliegenden Stift Klosterneuburg in Österreich. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 21, goldenes D. D 21,5 cm.Meissen, um 1740.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.

Lot 1201

Öl- oder Essigkanne mit WappenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Zugehöriger Haubendeckel mit Zapfenknauf. Beide Teile fein dekoriert mit indianischen Blumen. Henkel und Tülle purpur anstaffiert, unterhalb der Tülle der Wappenschild in Purpurcamaieu. Blasse Blaumarke Schwerter. Dekor etwas berieben. H 15,9 cm.Meissen, um 1740.ProvenienzRheinische Privatsammlung.

Lot 1054

Saucière aus dem Tafelservice für Heinrich Graf von PodewilsPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Um den Rand sechs reliefierte und vergoldete Jakobsmuscheln, naturalistisch staffierter Asthenkel mit reichem plastischem Blütenbelag. Unterhalb des Ausgusses das von zwei Adlern gehaltene Wappen der Familie Podewils mit Schwarzem Adlerorden, gestreute indianische Blumen. Blaumarke Schwerter. Henkel restauriert. H 14, B 23 cm.Meissen, um 1742, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Johann Friedrich Eberlein.Für seine diplomatischen Verdienste während des ersten Schlesischen Krieges erhielt der preußische Staatsminister Heinrich Graf von Podewils (1696 - 1760), 1742 als Gesandter in Dresden, ein umfangreiches Tafelservice als Geschenk von König August III. Dabei wurden die Geschirrformen des im gleichen Jahr entwickelten Jagdservices für den Kurfürsten Clemens August von Bayern (1700 - 1761) erneut verwendet.ProvenienzWestfälische Privatsammlung, seit 2002.LiteraturZum Service s. Kat. Triumph der blauen Schwerter. Meissener Porzellan für Adel und Bürgertum 1710 - 1815, Dresden-Leipzig 2010, S. 289 f.S.a. Sammlung Hoffmeister, Hamburg 1999, Bd. II., Nr. 353 ff.S.a. Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 109, Nr. 72, eine Terrine, verst. Lempertz Köln Auktion 1159 am 13. November 2020, Lot 645.

Lot 1164

Koppchen und Untertasse mit Ansichten und erbsgrünem FondPorzellan, erbsgrüner Aufglasurfond, farbiger Aufglasurdekor, Goldkonturen. Koppchen mit zwei Reserven um äußerst fein gemalte Veduten, dazwischen indianische Blumen. Im Fond des Koppchens eine Kauffahrteiszenen in Purpurcamaieu, eisenrote Doppelringe. In der UT eine spiegelfüllende Kauffahrteiszene. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen für Johann Christoph Schumann (Koppchen) und Johann Gottlob Pietzsch jr., braunes C. Kurze Glasurrisse im Boden der UT, minimaler Chip am Lippenrand des Koppchens restauriert. UT D 13 cm.Meissen, um 1740, der Dekor Christian Friedrich Herold, zugeschrieben.Die häufig in der Literatur als Erbsgrün bezeichnete Fondfarbe dieses Ensembles etablierte sich in der Manufaktur spätestens seit 1726 nach mehrfachen Versuchen mit Fondfarben durch Johann Gregorius Hoeroldt und ist in den Akten als "Oliven-Couleur" benannt. Im ersten Preiscouranten der Meissener Manufaktur von 1731 wird die "Oliven Couleur" mehrfach aufgeführt, auf Teegeschirren, Kummen oder Vasen als Geschenke für den König. Trotz der Aufforderung des Buchhalters Johann David Reinhardt im Memorandum vom März 1727 "[...] daß er [Obermeister Stölzel] künfftig in der lichtbraunen oder Erbsfarbenen Glasur mehrern Fleiß anwenden und gantze Thèe-Sérvice von solcher Couleur bereiten möge", (SPMM, Archiv AA I Aa 10, fol. 243b, 244a) sind Objekte dieser Fondfarbe heute selten zu finden.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection from the Cummer Museum of Art & Gardens, London 2011, Nr. 419, eine Teedose wohl aus demselben Service in der Wark Collection.

Lot 1190

Schale mit AstmusterPorzellan, Unterglasurblau, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. In unterglasurblauem Doppelring ein spiegelfüllender gebogener Ast, besetzt mit Blüten und Blättern. Um den Rand eine schmale Brokatbordüre. Blaumarke Schwerter, unterglasurblaues Malerzeichen 4 im Standring. D 21,6 cm.Meissen, um 1735 - 40.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 249 f.Vgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, Nr. 38 ff.

Lot 1135

PinselgriffPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung, spätere Borsten. Fassonierte Balusterform, bemalt mit zwei Bouquets feiner Blumen. Ohne Marke. Retuschen an der Montierungszwinge, Vergoldung etwas berieben. Porzellan H 9, mit Borsten 13,3 cm.Meissen, Mitte 18. Jh.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. dasselbe Modell bei Pietsch, Passion for Meissen. Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Nr. 125.

Lot 1000

Seltene Kumme mit frühen Hoeroldt-ChinoiserienPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Zwei mit Purpurlüster unterlegte Bandelwerkkartuschen mit anhängenden eisenroten und braunen Federblättern um voll ausgemalte, detailreiche Chinoiserien: Ein Verkaufsstand und das Aufladen von Fässern auf einem Boot, die zweite Darstellung mit einem Maler, eine höfische Dame auf der Terrasse porträtierend. Indianische Blumen seitlich und in einer weiteren Kartusche innen. Ohne Marke. Restaurierter Randchip, Vertikalriss. H 9, D 17,2 cm.Meissen, vor 1723, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt, um 1724/25.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Passion for Meissen. Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Kat. Nr. 12 f., die Stücke aus den "Halbfiguren"-Service. Vgl. Pietsch, Frühes Meißener Porzellan Sammlung Carabelli, München 2000, Kat. Nr. 9.

Lot 1252

Kleine Schüssel mit Blaumeise und InsektenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Goldränderung. Modell Alt-Brandenstein. Blaumarke Schwerter. Wenige Kratzer und Berieb. D 17,7 cm.Meissen, Mitte 18. Jh.ProvenienzDeutsche Privatsammlung.

Lot 1240

Teller aus einer Nachlieferung zum St.-Andreas-ServicePorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell Gotzkowsky, flach. Oben auf der Fahne der kaiserliche russische Doppeladler, unten das Andreaskreuz, in Spiegelmitte und seitlich deutsche Blumen. Goldener Randstreifen. Blaumarke Schwerter. D 24,6 cm.Meissen, wohl um 1750, das Modell von Johann Friedrich Eberlein.Im Jahr 1744 erhielt die russische Zarin Elisabeth I. als Zeichen der Stärkung des sächsisch-russischen Bündnisses eines der wohl umfangreichsten Service der Manufaktur, das sogenannte "Andreas-Service". Da das Service zum Dessertgang bei den jährlichen Ordensbanketten gedeckt wurde, waren gelegentliche Nachbestellungen des Hofes notwendig. Die Nachlieferungen der Meissener Manufaktur und der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg im späteren 18. Jahrhundert und auch nach der Abschaffung des St. Andreas-Feiertags 1801 sind bekannt und publiziert. Im Unterschied zum frühen Service von 1744, das mit feinsten Holzschnittblumen verziert war, zeigen die späteren Stücke einfache Blumenmalerei.ProvenienzLempertz Köln Auktion 708 am 17. November 1994, Lot 248.Rheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. den Teller in der Porzellansammlung Dresden, Inv.Nr. P.E. 7700, bei Pietsch (Hg.), Meißen für die Zaren. Porzellan als Mittel sächsisch-russischer Politik im 18. Jh., München 2004, Kat. Nr. 104.

Lot 1179

Konfektschale mit Hôô-Vogel, Päonienstrauch und ReisstrohbündelPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, brauner Randstreifen. In der Form zweier übereinanderliegender Blätter mit reliefierten Blattadern und geprägtem japanischem Kreisdekor. Blaumarke Schwerter. Randchip und kleinere Farbverluste am Randstreifen. B 29 cm.Meissen, um 1735 - 40.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturFür weitere, ähnlich bemalte Exemplare s. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. Nr. 124 f.

Lot 1125

Teedose und Koppchen mit TischchendekorPorzellan, Unterglasurblau, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Balusterform. Ersetzter Deckel vorhanden. Blaumarke Schwerter mit kursiven Parierstangen, Beizeichen E (Koppchen), Dreherzeichen X für Johann Christoph Pietzsch (Teedose). Minimale Randchips. H 9,5 cm.Meissen, um 1730 - 40.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1170

Saucière mit EichhörnchendekorPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, brauner Randstreifen, Vergoldung. Modell Sulkowski-Ozier. Schiffsrumpfform auf vier Volutenfüßen, zwei C-Henkel. Im Fond und auf beiden äußeren Wandungen ein springendes (fliegendes) Eichhörnchen, zusätzlich auf den Seiten Reisstrohgarben, darauf ein weiteres Eichhörnchen. Blaumarke Schwerter, Formerzeichen für Johann George Schlicke. Brandrisse, Riss im Boden und durch einen Henkel, Restaurierung an einem Maskaron. H 10,4, B 25,2 cm.Meissen, um 1735 - 39, das Modell von Johann Joachim Kaendler.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.

Lot 1038

Museale Kumme aus dem Berner GoldfondservicePorzellan, Goldfond, farbiger Aufglasurdekor. Innen und außen vergoldetes Gefäß. In zwei großen Reserven mit radiertem Rahmen mehrfigurige Darstellungen: Ein Krankenlager mit Arzt, Patienten und einem Pastor, verso das Leben im Schuldengefängnis. Ohne Marke. Punktuelle Farbverluste, minimaler Goldberieb am Rand. H 8,5, D 18,3 cm.Das Porzellan, Meissen, vor 1723, der Dekor Abraham Seuter, zugeschrieben, um 1740.Siegfried Ducret identifiziert diese Kumme als Teil eines wohl vielteiligen Services mit Goldfond und Seuterdekor, das 1963 durch die Berner Galerie Jürg Stucker sukzessive auf den Markt gebracht wurde. Die besondere Qualität der Malerei und die großflächige Vergoldung lassen einen potenten Auftraggeber vermuten. Die Sujets Krankenlager und Schuldengefängnis erscheinen uns heute ausgefallen, waren aber schon durch William Hogarth's Stichfolgen bekannt.ProvenienzSammlung M. Harris, Liverpool.Hans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1976.LiteraturAbgebildet bei Ducret, Meissner Porzellan bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. II, Braunschweig 1971, Abb. 260 und 263.Vgl. Kat. Frühes Meissner Porzellan Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen, München 1997, Nr. 76 f.

Lot 1093

Tabatière mit Reliefbildnis Friedrich Christians von SachsenPorzellan, Biscuitporzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung, (spätere) Goldmontierung. Auf dem Deckel das Münzbildnis des Kurfürsten nach rechts, beschriftet " FRIDERICUS CHRISTIANUS REG PRINC POL & SAX", konzentrisch gerahmt von Goldrankenfeldern mit vier Reserven um Holzschnittblumen. Seitlich umlaufend einzelne Insekten und Falter. Auf dem Boden ein Gebinde von Holzschnittblumen, umschwirrt von Insekten. Im Innendeckel ein Blumen- und Früchtestillleben auf einer Konsole mit Vogel. Die Dose innen vergoldet. Ohne Marke. Brüche im Deckel restauriert, Vergoldung etwas berieben. H 5, D 8,3 cm.Meissen, 1747 - 60.Als Vorlage für das Reliefporträt diente eine Münze des Medailleurs Franz Andreas Schega (1711 - 1787), die er in verschiedenen Ausführungen mit den Bildnissen Prinz Friedrich Christians von Sachsen (1722 - 1763) und Maria Antonias von Bayern (1724 - 1780) vermutlich anlässlich deren Vermählung 1747 herstellte. Eine dieser Münzen ist heute in der Sammlung des SKD zu finden (Inv.-Nr. BGB1367).ProvenienzDeutsche Privatsammlung.LiteraturVgl. die Dosenform bei Beaucamp-Markowsky, Porzellandosen des 18. Jahrhunderts, Fribourg/München 1985, Kat. Nr. 146.

Lot 1206

Koppchen und Untertasse mit Arita-DekorPorzellan, Unterglasurblau und farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Prunusäste, Reisstrohbündel und Chrysanthemen. Um die Innenränder eisenrote Blattbordüren mit Blüten. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen Stern wohl für Paul Wildenstein, unterglasurblaue Malerzeichen (unleserlich). UT D 12 cm.Meissen, um 1730 - 35.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. Nr. 96.

Lot 1065

Zwei seltene Figuren: Das ungarische PaarPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung und Versilberung. Modell 1281 und 1285. Beide Figuren auf fast runden Terrainplinthen mit großen Blütenbelägen stehend. Die Dame mit hermelingefüttertem braunem Cape, gelber Bluse und Mieder mit Silberborten, der weiße Rock mit feinem indianischem Blütenmuster und Goldrocaillen. Der Herr in pelzgefüttertem Mantel mit seegrüner Jacke, purpurnen Hosen und gelben Stiefeln, in der Hand am Gürtel eine gelbe, pelzgefütterte Mütze haltend. Unglasierter Boden, Blaumarke Schwerter hinten am Sockel. Restaurierungen an den Händen, den Blättern und an ihrem Mantel, sein Kopf wieder angefügt. H 21,5 und 22 cm.Meissen, um 1750, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke.ProvenienzKunsthandel Bednarczyk, Wien.Pfälzische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Die figürliche Porzellanplastik von Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, München 2006, Nr. 75, eine weitere männliche Figur aus der Porzellansammlung Dresden (Inv.Nr. P.E. 166). Dort abgebildet auch eines der beiden Kupferstichblätter von Charles de Ferriol (1652 - 1722) nach Zeichnungen von Jean Baptiste Vanmour (1671 - 1737), aus dem "Recueil de cent estampes representant differentes nations du Levante, gravées sur les tableaux peints d´après nature en 1707 & 1708", die dem Former vermutlich als Vorlage dienten.Ulrich Pietsch erwähnt eine weitere Ausformung des Ungarn in der Sammlung der Staatlichen Eremitage St. Petersburg.Ein Paar ehemals Sammlung C.H. Fischer (verst. J.M. Heberle H. Lempertz´ Söhne Köln, Oktober 1906, Lot 746 f.) Dort beide Figuren mit der tradierten oder Fantasiebezeichnung "Fürst und Fürstin Sulkowski".Der Ungar in Weißporzellan auch in der Sammlung Schloss Favorite (Inv. Nr. G 2180, bei Rückert, München 1966, Nr. 973).Eine weitere Ungarin in der Sammlung Landesgewerbemuseum Stuttgart (Inv.Nr. 16/70, bei Rückert, München 1966, Nr. 957).Ein weiteres Paar in der Sammlung Prof. Dr. Klaus J. Thiemann (bei Antonin/Beckmann, In fürstlichen Diensten. Komödianten, Sultane und Pagoden aus Meissener Porzellan, Düsseldorf 2016, S. 46).

Lot 1187

Tasse und Untertasse mit Zaun und BlumenvasePorzellan, Unterglasurblau und farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Blaumarke Schwerter (die UT mit Beizeichen), UT D 13,2 cm.Meissen, um 1735 - 40.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Kat. Nr. 91 ff.

Lot 1177

Koppchen und Untertasse mit frühem japanischem DekorPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie. Prunusäste und Chrysanthemen über bizarren Baumstümpfen. Um die Innenränder ein eisenrotes Gitterband mit halben Blüten. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen / (Koppchen) und . . für Johann Martin Kittel jr. (UT). Sprung im Boden der UT. UT D12,5 cm.Meissen, wohl vor 1728.ProvenienzRheinische Privatsammlung.

Lot 1184

Untertasse mit Hôô-Vogel, Chrysanthemen und PäonienPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, brauner Randstreifen. Zwei spitzzulaufende Griffe. Blaumarke Schwerter. B 18,5 cm.Meissen, um 1740.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. den Dekor bei Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. Nr. 166.

Lot 1064

Pantalone aus der Serie der italienischen Komödienfiguren für Johann Adolf II. Herzog von Sachsen-WePorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Eine Hand erhoben, die zweite hinten unter dem Mantel verborgen. Flacher Erdsockel mit Blatt- und Blütenbelag. Abgestrichener Boden, schwache Blaumarke Schwerter hinten. Kleine Chips am Blüten- und Blattbelag. H 13,6 cm.Meissen, das Modell von Johann Joachim Kaendler, März 1744, und Peter Reinicke, Ausformung und Bemalung zeitnah.ProvenienzFranzösischer Privatbesitz.LiteraturDie Figur zusammen mit der Colombine als Gruppe bei Rückert, München 1966, Kat. 863.Dasselbe Modell bei Jansen (Hg), Commedia dell'Arte Fest der Komödianten. Keramische Kostbarkeiten aus den Museen der Welt, Stuttgart-Düsseldorf 2001, Kat. Nr. 42.S.a. Brattig (Hg), Meissen. Barockes Porzellan, Stuttgart-Köln 2010, Nr. 21.S.a. Pietsch, Die Arbeitsberichte des Meissener Porzellanmodelleurs Johann Joachim Kaendler 1706 - 1775, Leipzig 2002, S. 101, Eintrag unter März 1744, Bl. 87 r- 88 r: "5. Eine Pantaleons Fügur gehöriger Maßen zerschnitten und zum abformen und Ausarbeitung in der Massa befördert."

Lot 1030

Außergewöhnliche Kaffeekanne mit Kauffahrteiszenen in KartuschenPorzellan, Camaieudekor in Purpur und Schwarzlot, Vergoldung. Zugehöriger Haubendeckel mit vergoldetem Kugelknauf. Zwei hohe, mit Purpurlüster unterlegte Goldrankenkartuschen mit Federblattdekor und kleinen Konsolchinoiserien seitlich. Darin zwei sehr ähnliche, präzise gemalte Kauffahrteiszenen mit großer Figurenstaffage im rechten Vordergrund. Um den Deckel eine ähnliche Darstellung. Purpurne indianische Blumen unter dem Konsolausguss und dem Röhrenhenkel. Goldene 70. (Kanne und Deckel). Zwei kleine Chips an der Spitze des Ausgusses, minimaler Goldberieb. H 18,5 cm.Meissen, das Porzellan vor 1723, der Dekor Christian Friedrich Herold, zugeschrieben, 1725 - 30.ProvenienzHans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1974.LiteraturVgl. Pietsch, Frühes Meißener Porzellan Sammlung Carabelli, München 2000, Kat. Nr. 31, eine Kanne mit ähnlicher Bemalung von Herold.Eine ähnlich bemalte Kaffeekanne ehemals Sammlung Jahn, Hamburg, verst. Lempertz Köln Auktion 641 am 12. Juni 1989, Lot 65.

Lot 1039

Koppchen und Untertasse mit Chinoiserien in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Jeweils drei mehrfigurigen Chinoiserien, auf der UT konzentrisch angeordnet, dazwischen Maskarons mit anhängendem Bandelwerk. Sehr feine Goldspitze um die Ränder. Schwache Blaumarke Schwerter (UT), geritzt / im Standring, das Koppchen ohne Marke, Vergoldung in wenigen Stellen berieben. UT D 13,4 cm.Das Porzellan Meissen, um 1723, der Dekor Anna Elisabeth Wald (geb. Auffenwerth), um 1730.ProvenienzHans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1971.LiteraturVgl. Ducret, Meissner Porzellan bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750, Bd. I, Braunschweig 1971, Abb. 370., ein weiteres Koppchen und UT aus demselben Service.S.a. Morley-Fletcher, Porzellan aus Meissen, London 1971, S. 103.

Lot 1047

Deckelschale mit PurpurlandschaftenPorzellan, Camaieudekor in Purpur, Vergoldung. Um den Korpus drei kleine Landschaften im Inselstil, auf dem zugehörigen, allerdings etwas zu kleinen Deckel drei Rosenzweige. Breite Goldspitzenbordüren mit kleinen (allegorischen) Figuren um die Ränder. Blaumarke Caduceus. Chip am Deckelrand, kleiner Brandriss in der Blaumarke. H 8,2 cm.Meissen, das Porzellan 1730er Jahre, der Dekor in der Art Franz Ferdinand Mayer in Pressnitz/ Prísecnice, 1730 - 50.ProvenienzSammlung Darmstaedter, Berlin, verst. Rudolph Lepke Berlin, 24. - 26. März 1925, Lot 416.Hans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1968.LiteraturAbgebildet bei Schnorr von Carolsfeld, Sammlung Darmstaedter Berlin, Berlin 1925, Taf. 92.Die Dose beschrieben bei Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2, Leipzig 1925/Reprint Stuttgart 1971, S. 315.

Lot 1175

Koppchen und Untertasse mit Päoniensträuchern und ReisstrohbündelnPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Goldakzente. Auf vierpassigem Grundriss mit geschnittenem Rand. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen // für Johann Gottlieb Geithner. Winzige Randchips. UT B 11,5, T 10,6.Meissen, um 1730 - 35.ProvenienzRheinische Privatsammlung.

Lot 1189

Teller mit seltenem KakiemondekorPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, brauner Randstreifen, Goldakzente. Flächenfüllend dekoriert mit großen Päonienstauden und je drei Bambushalmen. Blaumarke Schwerter, unterglasurblaues Malerzeichen / im Standring. Dekor in Stellen etwas berieben. D 22,2 cm.Meissen, um 1735 - 40.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.LiteraturVgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. 167 ff.

Lot 1160

Doppelhenkelbecher und Untertasse mit Kauffahrteiszenen und FarbfondPorzellan, zitronengelber Aufglasurfond und farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen zwei Sterne für Christian Meynert (UT) und x für Johann Daniel Rehschuh (Becher). Retuschierter Riss am unteren Ansatz eines Henkels. Becher H 7,1 cm.Meissen, um 1735, der Dekor Johann George Heintze, zugeschrieben.ProvenienzHessische Privatsammlung. Lempertz Köln, 4. Dezember 1997, Lot 82.Rheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Passion for Meissen, Sammlung Said und Roswitha Marouf, Stuttgart 2010, Kat. Nr. 110.

Lot 1001

Frühe Zuckerdose mit K.P.M.- Marke und ChinoiserienPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Oktogonal. Zwei von Purpurlüster unterlegte Bandelwerkkartuschen um Chinoiserien mit Einzelfiguren, an den Schmalseiten indianische Blumen. Gestufter Deckel mit facettiertem Knauf, zwei Chinoiserien, umlaufenden Goldstreifen und einem gezackten Dekorband. Blaumarke Schwerter und K.P.M., goldene 35. Zwei winzige Chips am Standring. H 8,5, B 11,3, T 8,6 cm.Meissen, um 1723/24, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt.ProvenienzKunstsalon Hannover.Westfälische Privatsammlung, seit 1976.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 128.

Lot 1182

Doppelhenkeltasse und Untertasse mit Hôô-Vogel und ChrysanthemenPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, braune Randstreifen, Goldakzente. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen // für Johann Gottlieb Geithner (Tasse). Die Randstreifen berieben. UT D ca. 12,8 cm.Meissen, um 1730.ProvenienzRheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. den Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Nr. 186.

Lot 1032

Seltener Becher und Untertasse mit Shiba-Onkō-DekorPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, Vergoldung. Godroniert, mit bogig geschnittenem Rand. Im Spiegel der UT und um den Becher jeweils zwei japanische Kinderfiguren und zwei kleine fliegende Vögel. Blaumarke Schwerter, Formerzeichen // für Johann Gottlieb Geithner. 4 cm langer Vertikalriss im Koppchen. Becher H 6,5, UT D 15,8 cm.Meissen, um 1730.ProvenienzKunsthandel Röbbig, München.Westfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 296.Vgl. Blaauwen, Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, Kat. Nr. 182.Zur Geschichte des Dekors s. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, S. 113 ff.

Lot 1140

Damenbein als NadeletuiPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung, vergoldete Kupfermontierung. Damenbein mit weißem Strumpf, blaugoldenem Strumpfhalter, eisenrotem Spitzeneinsatz und gelbem Schuh mit farbigem Blumendekor. Auf dem Deckel ein Gebinde aus Rose und Narzisse. Ohne Marke. Etwas Berieb. H 11,5 cm.Meissen, 1740er Jahre.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. ein ähnliches Flohbein abgebildet bei Brattig (Hg), Meissen, Barockes Porzellan, Stuttgart/Köln 2010, Nr. 73.

Lot 1246

Vier Tassen und Untertassen mit chinoisen Landschaften und FarbfondPorzellan, Dekor in Unterglasurblau, kapuzinerbrauner Fond. Blaumarke Schwerter mit Stern, unterglasurblaue 15., Pressnummern. UT D ca.13,5 cm.Meissen, nach 1774.ProvenienzLempertz Köln Auktion 708 am 17. November 1994, Lot 77.Rheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, S. 30, Nr. 16.

Lot 1023

Doppelhenkelbecher mit Hoeroldt-ChinoiserienPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Zwei Vierpasskartuschen um kleine zweifigurige Szenen. Goldspitzenbordüre innen. Blaumarke Schwerter mit betonten Knäufen. Älter restaurierter Randchip mit 2 cm langem Vertikalriss. H 7,4 cm.Meissen, um 1730 - 35.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 162.

Lot 1088

Tabatière mit IdeallandschaftenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung, Goldmontierung. Äußerst fein gemalte Landschaften mit aufwändigen Architekturen und zahlreichen Staffagefiguren, gerahmt von Blattranken- und Rocaillenkartuschen. im Innendeckel eine gleiche Vedute ohne rahmende Kartusche. Ohne Marke. Boden restauriert. H 4,5, B 8,6, T 7,2 cm.Meissen, um 1740, der Dekor Johann Georg Heintze, zugeschrieben.Der wohl in Dresden um 1706/07 geborene Johann George Heintze begann laut Rainer Rückert am 24. Juni 1720 seine Ausbildung als Malerlehrling in der Meissener Manufaktur und wurde nach dem Eintreffen Hoeroldts sein "erster Junge". Ab 1731 war er schon für feine Figuren und Landschaften zuständig. Er verwendete eine spezielle Rezeptur für sein Purpur und entwarf ausgefallene Goldkartuschen, sogenannte "Zierate". Seine zahlreichen Feierabendarbeiten machten ihn zum Spitzenverdiener. In den 1740er Jahren erweiterte er sein Repertoire um Bataillen und Watteau-Figuren, aber er litt auch zunehmend unter Gicht und weiteren, nicht bezeichneten Krankheiten. Das Verhältnis zu Hoeroldt verschlechterte sich deutlich, vielleicht auch, weil er in Konkurrenz zu diesem ab 1745 die Position als 1. Maler bzw. Malervorsteher einnahm. Immer wieder wurde er, vielleicht auch von Hoeroldt, der Hausmalerei bezichtigt, schließlich deswegen verurteilt und 1748 von Heinrich Graf Brühl auf die Festung Königstein verbannt, wohin man ihm weiterhin Porzellan zur Bemalung schickte. 1750 gelang ihm zusammen mit Johann Gottlieb Mehlhorn die Flucht vom Königstein. Die beiden kamen bis Prag, wurden dort verhaftet und flohen erneut. Ihre Spuren verwischen sich, angeblich gelangten sie über Wien und Holíč nach Breslau. Immer aber versuchte Graf Brühl auf diplomatischem Weg, ihrer wieder habhaft zu werden. Die letzte urkundliche belegbare Adresse Heintzes findet sich 1751 bei "Monsieur Wegely" in Berlin. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.ProvenienzDeutsche Privatsammlung.LiteraturVgl. ähnliche Darstellungen auf einer Tabatière abgebildet bei Beaucamp-Markowsky, Porzellandosen des 18. Jahrhunderts, Fribourg/München 1985, Kat. Nr. 114.Zur Malerei vgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 475 f.S.a. Kat. Frühes Meissner Porzellan Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen, München 1997, Nr. 63.Zu Heintze s. Rückert, Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts, München 1990, S. 155 f.

Lot 1063

Tanzender Harlekin aus der Serie der italienischen Komödienfiguren für Johann Adolf II. Herzog von SPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Sehr feine Gesichtsstaffierung, der Justaucorps mit Mi-parti-Dekor und Kartenspiel. Abgestrichener Boden, Blaumarke Schwerter hinten. Der kleine Finger restauriert. H 14,7 cm.Meissen, das Modell von Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke, April 1744, die Ausformung zeitnah.In Kaendlers Arbeitsbericht taucht diese Figur im April 1744 auf mit dem Eintrag "Einen Arlequin Ebenfalls zur Italienischen Comödie gehörig, corrigiret und zerschnitten und zum abformen gegeben." (Pietsch, Leipzig 2002, S. 102). Der Auftraggeber für eine Reihe von Figuren dieses Themas war Johann Adolf II. Herzog von Sachsen Weißenfels (1685 - 1745), von Kaendler als "Ihro Durchl. dem Hertzog Von Weißen Fels" bezeichnet. Der frankophile Fürst entschloss sich schon früh für die militärische Laufbahn. Sein Vetter August II. König von Sachsen berief ihn 1711 in sächsisch-polnische Dienste. Nach dessen Tod 1733 half er dem Nachfolger, König August III., die polnische Königswürde zu sichern, was ihm durch den Sieg über Stanislaus I. Leszczynski 1736 gelang. Die Figurengruppen wurden zwischen dem Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg, an deren Durchführungen er maßgeblich beteiligt war, in Meissen geordert und ausgeführt. Für die bildhauerische Leistung der Manufaktur stellten sie einen spektakulären Erfolg dar, denn sie entstanden als dreidimensionale Plastiken nur teilweise nach bzw. inspiriert von Stichfolgen. Vieles war also Eigenleistung der Bossierer, wie in diesem Fall Peter Reinicke und Johann Joachim Kaendler.LiteraturVgl. Jansen (Hg), Commedia dell'Arte Fest der Komödianten. Keramische Kostbarkeiten aus den Museen der Welt, Stuttgart-Düsseldorf 2001, Kat. Nr. 38, dort als "Hanswurst".

Lot 1197

Koppchen und Untertasse mit Bambus und PäonienPorzellan, Aufglasurdekor in Kakiemon-Polychromie, braune Randstreifen, Goldakzente. Blaumarke Schwerter, Dreherzeichen zwei Pfeile. Punktuelle Farbverluste im braunen Randstreifen. UT D 12,2 cm.Meissen, um 1735-40.Fast alle Kakiemondekore der 1720er und 1730er Jahre, die auf Bestellung des Grafen Hoym und des Kaufmanns Lemaire in Meissen produziert wurden, sind auf Kopien nach ostasiatischen Porzellanen aus dem Inventar des Japanischen Palais‘ zurückzuführen. Nur für den hier vorgestellten Dekor ist kein exaktes japanisches Vorbild bekannt. Dennoch schien die Komposition dem Kurfürsten zu gefallen, denn er beauftragte die Manufaktur 1740, ein gleich bemaltes Service für den spanischen Gesandten in Venedig, Don Luigi Reggio e Branciforte Prinz von Campoflorido zu produzieren.ProvenienzLempertz Köln Auktion 741 am 22. Mai 1997, Lot 73.Rheinische Privatsammlung.LiteraturVgl. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. II, Kat. 167 ff.

Lot 1027

Koppchen und Untertasse mit Kauffahrteiszenen in KartuschenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Zwei Goldspitzen- und eine Rocaillenkartusche um Kauffahrteiszenen, dazwischen einzelne Holzschnittblumen. Passende, aber nicht ursprünglich zugehörige UT. Um die Innenränder filigrane Goldspitzenbordüren. Blaumarke Schwerter, Drehernummern, goldene 1. (UT) und S. (Koppchen). UT D 12,9 cm.Meissen, um 1740.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1241

Speiseteller aus dem "Grünen Watteau-Service" für den sächsischen HofPorzellan, kupfergrüner Camaieudekor, farbiger Aufglasurdekor, Goldränderung. Modell Gotzkowsky. In der Spiegelmitte eine Landschaftsinsel mit höfischen Figurenpaaren. Auf der Fahne vier farbige Blumengebinde. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 22. Flacher Randchip auf 2 Uhr, etwas Berieb. D 25,3 cm.Meissen, um 1745, das Modell von Johann Friedrich Eberlein.Allein elf sogenannte Watteaumaler sind in der Personalliste der Manufaktur von 1744 aufgeführt, unter ihnen die auf diesem Gebiet vielleicht besonders begabten Gottlob Siegmund Birckner und Johann Jacob Wagner. Die hohe Anzahl der auf figürliche Dekore nach Stichen von Watteaugemälden spezialisierten Maler lässt auf eine große Beliebtheit der galant-höfischen Szenen des französischen Rokoko schließen. 1745 wurde das erste Service mit grüner Watteaumalerei für den Gemahl der kursächsischen Prinzessin Maria Amalia nach Neapel geliefert, und 1749 begann die Manufaktur mit dem "Grünen Watteau-Service" für den sächsischen Hof, das in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Ergänzungen erfuhr. Die Flächen der goldgeränderten Gefäße sind abwechselnd mit Gotzkowsky-Reliefblumen, deutschen Blumen und Figurengruppen unter Bäumen in kupfergrüner Camaieumalerei dekoriert. König Johann von Sachsen (1801 - 1873) zeigte sich so begeistert von diesem Dekor, dass er noch 1860 einen Speiseraum in seiner Sommerresidenz Schloss Pillnitz mit Gemälden in der Art Watteaus und Porzellan aus dem "Grünen Watteau-Service" ausstatten ließ. (Dr. Ulrich Pietsch, 2006, auf der Website SKD, Inv.Nr. PE 1086 a - d).ProvenienzDeutsche Privatsammlung.LiteraturVgl. Reinheckel, Meissener Prunkservice, Stuttgart 1990, Nr. 74.Vgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 571 f.

Lot 1251

Europa auf dem StierPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, feuervergoldete Bronze. Dreifigurige Gruppe auf einem mit zahlreichen Blüten belegten Schollensockel. Blaumarke Schwerter. Ältere Restaurierung, ein Arm erneut gebrochen, ein Finger verloren. Mit Bronzesockel H 25, B 22, T 17,5 cm.Meissen, Mitte 18. Jh., das Modell von Johann Joachim Kaendler, 1748, die Bronzemontierung Frankreich.ProvenienzNordrhein-westfälischer Familienbesitz.

Lot 1031

Koppchen und Untertasse mit "Fächerchinesen"Porzellan, Unterglasurblau, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Zwei Chinoiserien im Inselstil, kombiniert mit unterglasurblauer Blumenvase. Um die Innenränder ein Mosaik- und Blütenband. Blaumarke Schwerter mit und ohne Beizeichen, unterglasurblaues B, Drehernummer 2 (Koppchen). Winzige Chips an den Standringen. UT D 13 cm.Meissen, um 1740, der Dekor im Stil Johann Ehrenfried Stadler.ProvenienzHans H. Mischell, Köln.Westfälische Privatsammlung, seit 1989.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 186 ff.

Lot 1123

WeberschiffchenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Beidseitig bemalt mit Früchten und Blumen, gerahmt von Reliefrocaillen. Blaumarke Schwerter mit Punkt. Kleine Randchips. L 8,3 cm.Meissen, um 1763 - 74.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection from the Cummer Museum of Art & Gardens, London 2011, Kat. Nr. 593.

Lot 1223

Paar Terrinen mit feinstem LandschaftsdekorPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Modell Sulkowski-Ozier. Kugelsegmentform mit Haubendeckel und gewölbtem, segmentiertem Scheibenknauf. Auf dem Deckel und um den Korpus je ein breites Band mit flächenfüllendem Dekor von feinen goldradierten und schwarzkonturierten Kartuschen mit Parklandschaften, Kauffahrteiszenen und Jagdgesellschaft mit galanten Paaren. Seitlich je ein weiblicher und ein männlicher Maskaron als Handhabe (Federbüsche abgeschliffen). Blaumarke Schwerter, Drehernummer 20 (beide). Restauriert. H ca. 22,2 cm.Meissen, um 1740, der Dekor Johann George Heintze, zugeschrieben.Der wohl in Dresden um 1706/07 geborene Johann George Heintze begann laut Rainer Rückert am 24. Juni 1720 seine Ausbildung als Malerlehrling in der Meissener Manufaktur und wurde nach dem Eintreffen Hoeroldts sein "erster Junge". Ab 1731 war er schon für feine Figuren und Landschaften zuständig. Er verwendete eine spezielle Rezeptur für sein Purpur und entwarf ausgefallene Goldkartuschen, sogenannte "Zierate". Seine zahlreichen Feierabendarbeiten machten ihn zum Spitzenverdiener. In den 1740er Jahren erweiterte er sein Repertoire um Bataillen und Watteau-Figuren, aber er litt auch zunehmend unter Gicht und weiteren, nicht bezeichneten Krankheiten. Das Verhältnis zu Hoeroldt verschlechterte sich deutlich, vielleicht auch, weil er in Konkurrenz zu diesem ab 1745 die Position als 1. Maler bzw. Malervorsteher einnahm. Immer wieder wurde er, vielleicht auch von Hoeroldt, der Hausmalerei bezichtigt, schließlich deswegen verurteilt und 1748 von Heinrich Graf Brühl auf die Festung Königstein verbannt, wohin man ihm weiterhin Porzellan zur Bemalung schickte. 1750 gelang ihm zusammen mit Johann Gottlieb Mehlhorn die Flucht vom Königstein. Die beiden kamen bis Prag, wurden dort verhaftet und flohen erneut. Ihre Spuren verwischen sich, angeblich gelangten sie über Wien und Holíč nach Breslau. Immer aber versuchte Graf Brühl auf diplomatischem Weg, ihrer wieder habhaft zu werden. Die letzte urkundliche belegbare Adresse Heintzes findet sich 1751 bei "Monsieur Wegely" in Berlin. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt.ProvenienzPfälzische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 475 f.

Lot 1108

Stockgriff mit Putti als Allegorie des SommersPorzellan, farbiger Aufglasurdekor. Gelbe Fondfelder mit braunem Gitterdekor, farbig anstaffierte Reliefrocaillen. Ohne Marke. Minimale Randchips. B ca. 12,5 cm.Meissen, zugeschrieben, 1750er Jahre.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1022

Deckelschale mit KauffahrteiszenenPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Form einer chinesischen Reisschale. Zwei breite Goldkartuschen über eisenroten und purpurnen Verzierungen um fein gemalte, vielfigurige Hafenszenen. Seitlich indianische Blumen. Zugehöriger Haubendeckel mit vergoldetem Ringknauf und zwei Kauffahrteiszenen. Blaumarke Schwerter mit kursiven Parierstangen, goldene 4. Wenig Goldberieb. Mit Deckel H 8,5, D 10 cm.Meissen, um 1730 - 35, der Dekor Werkstatt Johann Gregorius Hoeroldt.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.LiteraturVgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain. The Wark Collection, London 2011, Kat. Nr. 139.Zur Form der Schale nach japanischem Vorbild s. Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Bd. II, München 2013, Kat. Nr. 182.

Lot 1111

Knaufgriff mit Figuren im Watteau-StilPorzellan, farbiger Aufglasurdekor, vergoldete Metallmontierung, abgeschnittener Rohrstock. Drei Parkszenen im Inselstil. Ohne Marke. Mit Stockrest H 10,5 cm.Meissen, 1740er Jahre.ProvenienzWestfälische Privatsammlung.

Lot 1222

Milchkanne mit chinoisem Tischchen-DekorPorzellan, Unterglasur und farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Passender, aber nicht zugehöriger Deckel. Blaumarke Schwerter mit Punkt, unterglasurblaue 2. H 13,8 cm.Meissen, nach 1763.ProvenienzRheinische Privatsammlung.

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